ZARTGRAU

Alltagsgeschichten

Perfekter Sonntag

Fotos von der Grillerei gibt es keine, aber ich darf euch versichern, dass alles perfekt gelaufen ist. Für mich zumindest, denn ich hatte nichts zu tun als zuzusehen um zu lernen – und zu essen. Alles Andere haben die Kinder gemacht – sogar den Abwasch. Und nicht nur das, mitgebracht haben sie einen tollen Anzündkamin, nicht stinkende Anzündwürfel und ein dickes Buch, das keine Fragen zum Grillen offen lässt. Für diesen nicht gerade einfachen Arbeitseinsatz ein großes Dankeschön an meine Lieben nach Wien – ihr ward einfach toll!

Gelernt habe ich, dass das Glutmachen mit dem Kamin kinderleicht ist, wie lange die Briketts brauchen um die richtige Grilltemperatur zu erreichen, wo und wie die Folienerdäpfel am besten geraten, dass man die Spare Ribbs zuerst in Folie wickeln soll, damit sie schön saftig bleiben – und dass ich beim nächsten Mal nur die Hälfte von allem – Fleisch einschließlich Gemüse – vorbereiten muss. Meine Daumen mal Pi Mengenberechnung  für acht Personen hätte locker für 15 gereicht *g* Macht aber nichts, die „Reste“ liegen jetzt im Tiefkühlschrank und werden nach und nach auf den Rost wandern. Und beim nächsten Familiengrill werden meine Lieben am Tisch sitzen und Muttern wird am Grill stehen – versprochen!

Résumé: Mit guten Ratschlägen, Tipps und Trick, ein bisserl Mut zum Risiko und der richtigen Ausrüstung kann es auch eine Frau hinkriegen. Überrascht habt mich das Mütterlein, das ordentlich zugelangt hat, nicht überrascht hat mich das Paulinchen, das ständig unter dem Tisch herumgeschlichen ist – von Einem zum Anderen – und gewartet hat, dass (ganz unabsichtlich natürlich) ein Bissen vor ihrem Fang zu Boden fällt. Offiziell habe ich natürlich nichts gesehen, denn sonst hätte ich das ja verbieten müssen – nicht wahr?

Wäre doch gelacht

Jahrelang ist bei uns schon nimmer gegrillt worden. Auf dem Dachboden steht zwar ein kleiner, in die Jahre gekommener Grill herum, benutzt wurde der in den letzten 15 Jahren aber sehr selten. Das liegt vielleicht daran, dass bei uns immer die Männer gegrillt haben und weder meine Mutter noch ich Ambitionen in diese Richtung entwickelt haben. Was ja schade ist, denn wo steht denn geschrieben, dass Frauen am Grill nix taugen? Also habe ich Mütterlein gefragt, ob wir wirklich darauf warten wollen, dass ein Mann vorbei kommt, der uns ein paar Ripperl grillt oder ob wir uns der Sache selber annehmen wollen. Ok, Mutti wäre fürs Warten gewesen, aber ich habe sie überstimmt und bin zur Tat geschritten.

Und das ist er nun – der für Frauen *g*

Isser nicht schööön?

Eine Bedienungsanleitung dazu gibt es zwar, aber ich lass mich lieber von meinen Kindern in die hohe Kunst des perfekten Grillens einführen. Am Sonntag gehts los und dann werde ich ganz viel üben müssen – das dauert bestimmt den ganzen Sommer über und fällt wohl auch unter die Rubrik „Lebenslanges Lernen“, damit man geistig rege bleibt im Alter. Oder so :-)