ZARTGRAU

Alltagsgeschichten

Jeden Tag Regen

Man kann beinahe die Uhr danach stellen. Jeden Tag zwischen 15 und 16 Uhr ziehen dunkle Wolken auf und dann gewittert es und es kühlt ab. Und nun soll es am Wochenende auch noch richtig kalt werden. Trotzdem haben wir heute einmal eine Ladung Sommerblumen geholt. Die Gräber müssen gerichtet werden und auch im Hof und Vorgarten möchte Mütterlein schon den Sommer ausbrechen lassen. Zeit wäre es ja eh dafür, aber das Wetter spielt nicht wirklich mit.

Und deshalb kommt es zur irgendwie komischen Konstellation von Holzkorb, Ascheeimer und Sommerblumen.

Sommer trifft Winter

Die Rosen warten darauf, in eine Schale für den Friedhof gesetzt zu werden – unglaubliche 30 Jahre ist es her, dass mein Vater von uns gegangen ist.

Rosen für Papa

Und Großmutter bekommt, wie jedes Jahr, eine Hortensie zum Muttertag aufs Grab.

Weiße Hortensien – von Paulinchen bewacht.

Zwei dicke Oleanderbüsche stehen schon vor Mütterleins Haustüre, Pelargonien, Glockenblumen, Verbenen, Honigtau und diverse andere Sommerblumen für die Töpfe stehen noch in Schachteln herum und wollen in den kommenden Tagen gesetzt werden. Morgen Früh muss ich noch Blumenerde und Kräuter besorgen, dann kann Mutti sich austoben beim Pflanzen. Falls sie Rücken bekommt, mache halt ich es :-)

Vorübergehend sonnig

Tut richtig gut, wenn am Morgen die Sonne durch die Vorhänge blinzelt. Seit Ostern regnet es bei uns – einmal mehr, einmal weniger – manchmal ist es auch trocken von oben, aber Sonne gab es relativ wenig.  Daran soll sich auch in der nächsten Woche nicht viel ändern. Einerseits ist das ja gut, weil wir den Regen dringend brauchen, andererseits hemmt das Wetter meinen außerhäuslichen Datendrang. Eine lange Liste habe ich schon vorbereitet, mit Orten, die ich in nächster Zeit einmal heimsuchen will. Allesamt in der näheren Umgebung, die ich zu meiner Schande nicht kenne oder seit Jahrzehnten nicht besucht habe.

Aber ich habe begonnen, den kleinen Sitzplatz, den ich mir schon wünsche, seit ich hierher gezogen bin, einzurichten. Morgensonne zum gemütlichen Frühstück, Schatten ab 11 Uhr und somit kühl am Nachmittag zum Lesen oder Tagträumen.

Mein zukünftiges Sommer-Lieblingsplatzerl

Ich bin ja so gar nicht der Liegestuhl- oder Sonnenliegentyp. Ich sitze lieber auf einer bequemen Bank an einem Tisch, auf dem alles Platz findet, was ich so um mich herum brauche.

In den nächsten Tagen werde ich Blümchen pflanzen und das Ganze noch mit Sitzpölstern und Schnickschnack aufhübschen und dann kann er kommen, der Sommer. Der Rest der Familie darf gerne weiterhin mitten im Hof in der Sommerhitze braten. Oder sich zu mir in den Schatten setzen. Ich bin ja nicht so *g*

So

Die letzten drei Wochen sind irgendwie an mir vorbei geflutscht. Das neue Auto hat mich gebraucht, schließlich mussten wir uns ja aneinander gewöhnen. Geht ja alles automatisch bei dem Kerlchen – wenn es auch noch ein automatisches Getriebe hätte, würde mir ganz und gar fad werden beim Fahren. Aber nun habe ich alles im Griff – außer der Handbreme, die nicht vorhanden ist. Die suche ich noch hin und wieder in Situationen, an denen ich normalerweise die Handbremse benützt habe. Macht Spaß, der Neue, und Paulinchen liebt ihn auch – wie eine kleine Prinzessin sitzt sie in ihrem Hundesitz und knurrt jeden an, der in die Nähe des Autos kommt. Das hat sie beim Fabia nie gemacht.

Ostern haben wir auch relativ harmonisch über die Runden gebracht, Haus und Hof sind geputzt und gestriegelt, der Rasen ist gemäht und jetzt habe ich Zeit, mich um mein neues Spielzeug, das mir der Wiener Osterhase gebracht hat, zu kümmern. Dein Handy ist ja schon dreieinhalb Jahre alt, haben die Kinderlein festgestellt. Und nun muss ich mich wieder umgewöhnen und ein bisserl Technikkram lernen. So soll es ja sein, haben sie gemeint, geistig auf Trab bleiben sei in diesem Alter ganz wichtig. Und nun steh ich halt wie die Jungen im Supermarkt und lese den Einkaufszettel vom Handy ab, nutze WhatsApp, hol den Wetterbericht über eine App etc. etc. – und einmal habe ich sogar schon damit telefoniert *g* Jetzt warte ich grad auf den Briefträger, der mir eine Flip Shell für das gute Stück bringen soll – in knallrot, damit ich das Handy nicht immer stundenlang suchen muss, wenn es sich in der Handtasche versteckt.

Hach, da ist sie schon – pünktlich wie alles, was ich beim großen Versandhändler bestelle.

Pünktlich wie die Maurer :-)

Ihr seht, ich bin total im Einsatz, um geistig fit zu bleiben *g* Nichtsdestotrotz muss ich mich hin und wieder auch mit so profanen Dingen, wie kochen und essen auseinandersetzen. Zum Glück gibt es noch Reste aufzuarbeiten, die nicht wirklich viel Arbeit machen. Gestern gab es nach einem Süppchen fürs Mütterlein kalte Küche.

Räucherlachs mit Eierkren

Jetzt habe ich nur noch vier bunte Eier und ein Paar Selchwürstel im Kühlschrank. Die Würstel gebe ich meinen Söhnen mit, die in den nächsten Tagen vorbei kommen wollen und für die Eier finde ich auch noch eine Lösung.