ZARTGRAU

Stadt und Land

Graz, Mariahilferstraße

Nicht nur Wien, auch Graz hat eine Mariahilferstraße. Im Gegensatz zur Wiener ist die Grazer Mahi schon sehr lange eine Fußgängerzone, in der es allerdings längst nicht so hektisch zugeht wie in Wien.

Mariahilferstraße

Mariahilferstraße in Graz

Ruhig und beschaulich ist es da, wie Graz ja überhaupt ein eher beschauliches Städtchen ist. Zumindest da, wo nicht grade wieder einmal alles aufgegraben wird. Und gegraben wird viel in Graz, aber das ist eine andere Geschichte. Bleiben wir heute einfach mal an der Ecke Annenstraße/Mariahilferstraße, denn da gibt es eines meiner Lieblingskaffeehäuser, genau gegenüber dem Kunsthaus.

Mariahilferstraße

Kaffeehaus in der Mariahilferstraße

Marienstatue

Marienstatue an der Hausecke

Kaffeehaus

Unter roten Schirmen

Kaffeehaus

lässt sich prima frühstücken

Kaffeehaus

während man wunderschöne Ausblicke genießt

Und noch etwas hat Graz mit Wien gemeinsam – eine Unmenge an „Flugratten“. Was dem Wiener die Tauben, sind dem Grazer die Spatzen.

Spatzen

Warten auf die Croissant-Brösel

Es gibt sie all überall, in jedem Straßencafé, in jedem Gastgarten aber ich habe noch nie erlebt, dass sie jemand vertrieben hätte, selbst wenn sie auf den Tisch kommen. Diesbezüglich gibt es also doch einen Unterschied zu Wien :-)

Pöllauberg

Pöllauberg ist eine Gemeinde im steirischen Joglland. Der Ort liegt auf einem steilen Hügel 753 m über dem Meeresspiegel und ist ein überaus beliebter Wallfahrtsort mit einer prächtigen Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die innere Ausstattung stammt, mit Ausnahme einer gotischen Marienstatue, aus dem Barock.

Pöllauberg

Blick über das Pöllauer Tal

Die Aussicht über das Pöllauer Tal von hier oben ist grandios, allerdings hatte ich Flachlandindianer beim Verlassen der Kirche das Gefühl gleich mal über die steile Stiege zu fallen und anschließend den noch steileren Hügel hinunter zu kullern, so knapp steht sie am Abhang.

Und genau diesen Abhang muss man hinunter bis zum Wäldchen, damit man ein halbwegs brauchbares Foto der Marienkirche zustande bringt.

Marienkirche am Pöllauberg

Wobei das Hinunterkommen ja nicht weiter anstrengend ist, sobald man sich der hochhakigen Sandaletten entledigt hat und baren Fußes ist – schlimmer ist es, den Hang dann wieder hoch zu keuchen, aber was tut man nicht alles für einen Blogbeitrag :-)

Im Inneren der Kirche herrscht barocke Pracht. Der Hochaltar wurde zwischen 1710 und 1730 von Max Schokotnigg errichtet. Leider ist durch die Säulen, die das Kreuzrippengewölbe der Kirche tragen, vom Eingang her kein uneingeschränkter Blick auf den Altar möglich und ich wollte die Andacht der anwesenden Gläubigen nicht stören.

Das barocke Innere der Marienkirche

Schade, dass wir nur auf einer kleinen Rundfahrt durch das Pöllauer Tal waren, Pöllauberg ist es allemal wert, mehr als für einen kurzen Rundgang durch den Ort besucht zu werden. Es gibt neben Kultur und Natur auch eine ausgezeichnete Gastronomie, die einen zweiten Besuch dringend erforderlich machen.

Maria Fieberbründl

Maria Fieberbründl ist neben Maria Zell einer der beliebtesten Wallfahrtsorte der Steiermark. Der kleine Ort liegt idyllisch versteckt im Oststeririschen Hügelland inmitten von Wäldern und Wiesen.

Wallfahrtskirche Maria Fieberbründl

Der Legende nach lebte an dem Ort, an dem nun die kleine Kirche steht, ein frommer Einsiedler in einer Hütte neben einer Quelle, an der er auch eine Marienstatue aufgestellt hatte. Viele Menschen kamen um Rat und Hilfe zu dem Eremiten, beteten mit ihm, tranken aus der Quelle und gesundeten. Nach dem Tod des Einsiedlers erbaute man eine kleine Kapelle zu Ehren Mariens und fasste die Quelle.

Das Fieberbründl

Vor allem kranke Menschen erhoffen sich Heilung vom klaren Quellwasser. Manche reisen sogar mit einer Kiste leerer Wasserflaschen an, die sie an der Quelle befüllen – viel hilft viel, mögen sie sich wohl denken und ein kleiner Vorrat an Heilkraft kann ja auch nicht schaden, wie man den vielen kleinen Danksagungen an der Wand neben der Quelle entnehmen kann.

Maria Fieberbründl

Aber auch wenn man nicht an Wunderheilungen glauben will, Maria Fieberbründl ist allemal einen Ausflug wert. Das kleine Örtchen schmiegt sich sanft an die bewaldeten Hügel, ist sehr gepflegt, hat aber trotzdem seinen ländlichen Charakter bewahrt.

Liebevoll erhaltene Architektur

Häuschen am Waldrand

Die Luft ist rein und klar, fernab von Verkehrslärm hört man nur das Zwitschern der Vögel, viele gut beschriftete Wanderwege führen ins Hügelland, Touristen werden freundlich und nett aufgenommen und Wallfahrer finden zum Beispiel beim Durlacher am Kirchplatz das, was bei uns zu einer richtigen Wallfahrt dazu gehört:

Gulasch mit Semmeln

Zu gerne hätte ich ein kleines Bier dazu getrunken – Hirter vom Fass – aber als Autofahrer spielt es das leider nicht.