ZARTGRAU

Wald und Wiese

Wegwarte

Um diese Zeit blüht sie hier überall an den Straßenrändern und auf Schutthalden – die blaue Wegwarte. Botanisch gehört sie zu den Zichoriengewächsen und ist somit unserem Endiviensalat verwandt. Ihre langen Pfahlwurzeln wurden während der Kriegsjahren ausgegraben, geröstet, gemahlen und als Kaffeeersatz verwendet.

Wegwarte auf einem stillgelegten Parkplatz

Ob dieser Zichorienkaffee geschmeckt hat, weiß ich nicht, aber geschadet kann er nicht haben, da der Wegwartewurzel verdauungsfördernde Inhaltsstoffe nachgesagt wurde. Aber nicht nur die Wurzeln wurden und werden verwendet. Tee aus Blüten und Stängeln soll blutreinigend, schleimlösend und positiv auf Magen, Nieren und die Leber wirken.

Die Blaue Blume?

Ob die Wegwarte die Blaue Blume ist, von der Novalis in seinen romantischen Dichtungen schreibt und die zum Symbol für Liebe, Treue und Sehnsucht wurde, weiß man nicht mit Sicherheit. Es ranken sich jedoch einige mythische Geschichten um dieses blaue Blümchen. So soll es einer Sage nach eine verzauberte Jungfrau sein, die am Wegesrand auf die Rückkehr ihres geliebten Ritters wartete. Als dieser aber nicht aus dem Krieg zurückkehrte, die Jungfrau aber die Hoffnung auf ein Wiedersehen nicht aufgeben wollte, erbarmte sich ihrer der Himmel und verwandelte sie in eine blaue Blume, die fortan den Namen Wegwarte trug.

Hirschkäfer

Gegen Mitternacht schwirren nicht nur die Geister und Hexen durch die Gegend, sondern auch gar sonderliches Getier. Auf den Besuch der Hirschkäfer-Dame in meinem Wohnzimmer war ich nicht vorbereitet, entsprechend groß war das Erschrecken. Schnell eine große Glasschüssel über den Käfer gestülpt, denn etwas genauer wollte ich mir den seltenen Gast bei Tageslicht schon besehen.

Hirschkäfer-Dame

Länge ohne Aufbauten 46 mm!

Abwehrstellung?

Angst hatte ich keine, aber ganz geheuer war mir der Riesenkäfer nicht, als er sich, während ich die Digi in Stellung brachte, drohend aufgerichtet hat. Gleich nach der Foto-Session auf dem Gartentisch hat sich die Dame wieder in die Lüfte erhoben. Schade, dass diese herrlichen Tiere nur einen Monat lang leben, wie ich bei Wikipedia nachlesen konnte.

Spechte

Herrn Specht kennt ihr ja bereits. Er holt sich das Futter am liebsten von der Futterglocke mit dem grünen Buschel dran. Zum Frühstück kommt er zu verschiedenen Zeiten, aber am Nachmittag lässt er sich pünktlich um 13:45 zum Essen nieder. Wird er gestört, versteckt er sich hinter einem der dicken Äste der Magnolie, wartet eine wenig und frisst dann weiter.

Specht

Herr Specht

Frau Specht ist ein bisserl schreckhaft und speist immer an der hinteren Futterglocke mit dem geraden Stock. Entsprechend schwierig ist es, an ein halbwegs brauchbares Foto von ihr zu kommen. Vor einigen Tagen ist es mir aber geglückt – die Rosinen, Nussstückchen und Mehlwürmer waren ihr scheints wichtiger als die Kontrolle ihrer Umgebung.

Specht

Frau Specht

Specht

Wo sind die Mehlwürmer?

Die beiden Spechte kommen, im Gegensatz zu den beiden Türkentauben, niemals gemeinsam. Frau Specht erscheint stets einige Minuten nachdem Herr Specht sich satt gefressen hat und wieder zurück zum großen Nussbaum auf dem Nachbargrundstück, auf dem sie scheints ihre Schlaf-/Bruthöhle haben, geflogen ist.