ZARTGRAU

Aufgetischt

Sahnehäubchen

Der Begriff Sahnehäubchen ist zwar alles andere als österreichisch – I-Tipferl oder Schlagobershauberl würde vermutlich zu leichten Irritationen führen – also bleib ich bei dem Synonym Sahnehäubchen für etwas, das den letzten Schliff verpasst, zumal es sich ja auch tatsächlich um Sahne, also Obers, handelt.

Suppe

Kartoffelsuppe mit Oberskren

Denn genau das tut der Gupf aus Schlagobers, Salz, Pfeffer und frisch gerissenem Kren. Richtig, es ist Oberskren – in deutschen Landen unter Meerrettichsahne bekannt- und ein Überbleibsel von Silvester. Eine mit Himbeeressig fein gewürzte Erdäpfel-Gemüsesuppe damit gekrönt, ergibt einen mollig weichen Gaumenkitzel. Probiert es einfach einmal aus – ich war selber überrascht über den herrlichen Geschmack und außerdem ist es auch schön anzusehen, wenn das dick aufgeschlagene Obers an der Oberfläche der heißen Suppe cremig zerfließt.

Jägerwecken

Wer eine handfeste Unterlage für lange, feuchtfröhliche Nächte braucht, ist mit einem Jägerwecken bestens bedient.

Jägerwecken

Jägerwecken – das Original nach Großmutter

Vor einigen Jahren hatte ich ihn im Coffeetalk schon einmal vorgestellt, aber beim Umzug ist der Beitrag scheints verloren gegangen. Darum gibt es hier noch einmal ein Rezept dafür, weil ich eh grad für Silvester wieder am Kalorienbombenbasteln war.

Du brauchst:

2 Sandwich-Wecken
500 g gute Butter
350 g Selchfleisch
300 g Gouda
5 Essiggurkerl
½ Zwiebel
4 hartgekochte Eier
2 EL Dijon-Senf
Salz
Pfeffer

Zutaten

Zutaten auf einen Blick

Die beiden Sandwich-Wecken jeweils in der Mitte quer durchschneiden und mit einem langen Messer die Krume herausschneiden, mit den Fingern zerzupfen und beiseite stellen.

Selchfleisch, Käse, Gurken, Eier und Zwiebel in kleine Würferl schneiden und miteinander vermischen. Die Butter mit dem Handmixer schaumig rühren, den Senf dazu geben. Nun die Brotkrumen kräftig unter die Butter rühren und zum Schluss alle gewürfelten Zutaten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Füllung eine Stunde durchziehen lassen und bei Bedarf nachwürzen.

Füllung

Fertige Füllung

Nun die fertige Fülle mit einem Kochlöffel peu a peu in die ausgehöhlten Sandwich-Hälften füllen und sorgfältig festdrücken, damit möglichst keine Hohlräume entstehen, dabei aber aufpassen, dass man die Brotrinde nicht durchstößt. Die Jägerwecken in Frischhaltefolie wickeln und einige Stunden kühl stellen. Zum Servieren in nicht zu dicke Scheiben schneiden.

Tipp: Statt Schinken kann man auch verschiedene Wurst- oder Bratenreste verwenden und noch Kapern und andere Gewürze dazu geben – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Außerdem lässt sich der Jägerwecken prima einfrieren, so dass man für diverse Festivitäten immer einen kleinen Vorrat bereit hat.

Nachtrag: Es tut dem Geschmack keinen Abbruch, wenn man die Hälfte der Butter durch Topfen/Quark oder Ricotta ersetzt – ganz im Gegenteil. Print This Post

Grießschmarrn

So a Schmarrn, sagt man immer, wenn etwas daneben geht oder wenn einem etwas nicht gefällt. Dabei ist grad ein Schmarrn etwas wirklich Gutes. Ein Kaiserschmarrn zum Beispiel oder ein Semmelschmarrn. Und nicht zu vergessen der Grießschmarrn – Soulfood seit Großmutters Zeiten. Und Soulfood war heute von Nöten, weil Mutti sich am Nachmittag den Knöchel verstaucht hat, „so ein Schmarrn“ gesagt hat und ein Trostpflästerchen brauchte.

Grießschmarrn wie wir ihn machen

Das folgende Rezept reicht für zwei Personen als Hauptgericht und für vier als Nachtisch.

½ Liter Milch
1 Vanillezucker
1 EL Butter
1 Prise Salz

200 g Weizengrieß
2-3 EL Rumrosinen
1 Ei (kann man auch weg lassen)

Milch, Vanillezucker, Butter und Salz aufkochen, den Grieß einrühren, Topf vom Feuer nehmen und den Grieß quellen lassen. Hin und wieder umrühren. Ist die Masse nur noch lauwarm, die Rosinen und das Ei unterrühren.

In einer großen, beschichteten Pfanne etwas Rapsöl oder Butterschmalz heiß werden lassen. Den Grießbrei in die Pfanne füllen, glatt streichen und langsam hell anbacken. Dann den Schmarrn wenden – er wird dabei in Stücke brechen, das macht aber nix. Einfach weiter machen, bis man goldbraune, saftige Bröckerln in der Pfanne hat. Auf Teller verteilen, wenn man mag anzuckern und mit Apfelkompott oder Zwetschkenröster servieren. Print This Post