ZARTGRAU

Aufgetischt

Ratatouille

Ein ganz dickes Minus habe ich mir heute eingehandelt. Zum Glück nicht auf meinem Konto, aber bei Liebmütterlein. Zweieinhalb Stunden an den Surfinien herumzupfen und Rasen mähen haben dann auch nichts mehr daran geändert. Ja, ok, vielleicht übertreibe ich es momentan ein wenig mit dem Gemüse, aber wann, wenn nicht jetzt, wo alles knackig frisch zur Hand ist, soll man denn Gemüse sonst essen? Ich habe mir wirklich Mühe gegeben, aber Ratatouille brauche ich so bald nicht wieder zu kochen, weil Mutti es schlichtweg nicht mag.

Ratatouille auf Bandnudeln

Für die Gemüsefreaks unter euch trotzdem das Rezept:

Je eine rote und weiße Gemüsezwiebel mittelfein hacken und zusammen mit je einer gelben und roten Paprikaschote, ebenfalls in kleine Würfel geschnitten, in reichlich Olivenöl anschwitzen, aber nicht bräunen. Eine große Fleischtomate grob zerteilen, fünf Knoblauchzehen hacken und dazu geben. Salzen, pfeffern, frischen Majoran, Thymian, Rosmarin, Lorbeerblatt, Oregano und einen Teelöffel getrocknete Lavendelblüten zufügen. Alles zusammen etwa zehn Minuten im eigenen Saft köcheln lassen. In der Zwischenzeit zwei Zucchini in kleine Würfel schneiden, ebenso eine mittelgroße Aubergine. Die Auberginenwürfel gut mit Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden, eine weitere Fleischtomate grob würfeln. Nun die Zucchiniwürfel in den Topf geben und zehn Minuten mitdünsten. Abschließend die Auberginen und die Paradeiser daruntermischen. Fertig ist der Gemüsetopf, wenn die Auberginen gar werden, aber noch Biss haben. Eventuell noch einmal mit Salz, Pfeffer und Chili aus der Mühle abschmecken.

Mir hat es ausgezeichnet geschmeckt und den Rest habe ich eingefroren. Wenn Brüderlein demnächst kommt, haben wir beide noch einmal etwas zu genießen :-) Print This Post

Steirisches Kürbiskoch

Dass man den Steirischen Ölkürbis auch essen kann, wissen viele Nichtsteirer nicht. Woher auch, es gibt ihn ja nirgends zu kaufen, außer bei den Kürbisbauern und das auch nur um diese Zeit – also Ende Juli, Anfang August – da hat der Kürbis grad den nötigen Reifegrad. Genauer gesagt, den nötigen Unreifegrad. Das Gericht, dass entsteht, wenn man halbreife, kleine Ölkürbisse verarbeitet, heißt je nach Gegend und Zubereitungsart Kürbiskoch, Kürbisgemüse oder Rahmkürbis.

Heute kochen wir also ein Steirisches Kürbiskoch. Dafür nimmt man einen kleinen Ölkürbis, schneidet den Strunk ab und teilt die Frucht in acht Teile. Die Kerne im Fruchtfleisch sollten noch gelblichgrün und weich sein.

Mit einem Löffel entfernt man nun das weiche innere Fruchtfleisch mit den unreifen Kernen. Anschließend werden die Kürbisspalten geschält.

Für die weitere Zubereitung brauchen wir eine grobe Reibe, manuell oder elektrisch ist egal. Ich nehme dazu unser elektrische Uraltreibe aus dem Abstellkammerl. Beim Herausnehmen muss ich darauf achten, dass das Elektrokabel auf den Boden fällt und der Stecker fröhlich über den Boden hüpft, damit der Max eine Freud‘ hat und Beute machen kann. Hat er fertig , darf ich weiter kochen und den Kürbis in Streifen schaben.

Eine mittelgroße Zwiebel und 3-4 Knoblauchzehen fein hacken und in etwas Öl anlaufen, aber keine Farbe nehmen lassen. Den geschabten Kürbis dazu geben, mit 1 EL Apfel-oder Mostessig, Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Gut durchrühren – eine Zugabe von Flüssigkeit ist nicht notwendig, da der Kürbis beim Dünsten Wasser lässt. Es dauert etwa 10 Minuten, bis der Kürbis weich, aber noch bissfest ist. Nun zum Eindicken etwas von der Flüssigkeit abnehmen, mit 1 EL Mehl verrühren, wieder zum Kürbis geben und noch einmal aufkochen. Wer will, kann noch etwas lösliche Suppenwürze dazu geben.

Variieren kann man mit Paprikapulver statt Kümmel, dann sollte man aber auch gehackte Petersilie dazu geben. Oder man fügt dem Kürbiskoch vor dem Servieren noch 2-3 EL Sauerrahm oder Creme Fraîche zu, dann nennt man es Rahmkürbis. So einfach, so gut.

Serviert wird das Kürbiskoch mit gekochtem Rindfleisch oder einem Saftschnitzerl, aber immer mit Salz- oder Rösterdäpfeln. In Ausnahmefällen, wenn es ganz schnell gehen muss, isst man es auch ganz puristisch zu einer Scheibe selbst gekauftem, frisch gebratenem Bauchfleisch aus dem Supermarkt :-)

Kürbiskoch mit gebratenem Bauchfleisch aus dem Supermarkt

Kürbis lässt sich im Übrigen geschabt sehr gut für den Winter einfrieren. Bei mir lagern noch sieben Stück im Keller – einer geht diese Woche noch nach Graz, ein zweiter nach Wien, der Rest wird hier in der kalten Jahreszeit verspeist werden. Print This Post

Semmelschmarrn

Das Rezept für den Semmelschmarrn sollen unsere böhmischen Vorfahren in der Umzugskiste gehabt haben, aber wer weiß das wirklich schon so genau, denn ähnliche Gerichte gibt es unter zig anderen Namen, wie zum Beispiel ‚Kirschenmichel‘ oder ‚Kirschplotzer‘, wohl in ganz Europa. Wie dem auch sei, der Auflauf schmeckt köstlich, also soll man ihn genießen, wie immer er auch heißen mag.

Semmelschmarrn

Als Nachtisch reicht das folgende Rezept für 10 – 12 Personen, als Hauptgericht dürfte es für 5-6 reichen. Sollte es Reste geben, ist das auch kein Problem, weil der Semmelschmarrn auch kalt gut schmeckt.

Du brauchst für den Semmelschmarrn:

10 adelige Semmeln
1 Liter warme Milch
Saft und Schale einer unbehandelten Zitrone
1 kg entsteinte Kirschen/Weichseln/Sauerkirschen
6 Eier, getrennt
6 EL Zucker
1 Prise Salz
2-3 EL geriebene Haselnüsse

Zum Bestreuen

2-3 EL braunen Zucker
Zimt
Butterflöckchen

Zubereitung

Semmeln in dünne Scheiben schneiden

Die Semmeln in dünne Scheiben schneiden, in eine große Schüssel geben und mit der warmen Milch übergießen. Hin und wieder durchrühren, damit die Semmeln die Milch gleichmäßig aufnehmen können.

Die Eidotter mit dem Zucker und Saft und Schale der Zitrone dickcremig aufschlagen. Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen.

Semmeln, Kirschen, Haselnüsse und Eimasse

Die Kirschen zu den gut durchgezogenen Semmelscheiben geben und gut durchmischen. Haselnüsse darüber streuen und zusammen mit der Eimasse ebenfalls unterrühren. Zum Schluss den steifen Schnee unterheben.

Fertig für den Backofen

Eine große Auflaufform gut einfetten. Semmelmasse einfüllen, glatt streichen. Butterflöckchen drauf setzen und das Ganze mit Rohrzucker und Zimt bestreuen. Im vorgeheizten Backrohr bei etwa 170° Heißluft in 40 Minuten goldbraun backen.

Semmelschmarrn etwas überkühlen lassen, in Portionen teilen und zusammen mit einer Vanillesoße oder Wein-Chaudeau servieren. Print This Post