ZARTGRAU

Aufgetischt

Schnee

Jetzt ist er da und ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll. Das, was da gestern vom Himmel gefallen ist, ist ein schwerer, nasser Batzen, der ziemlich mühsam aus dem Weg zu räumen ist.

Leider kein Pulverschnee

Nicht einmal die Hunde hatten wirklich Spaß daran, weil die Schneeklumpfen im Fell kleben blieben. Dem Simon machte das weniger Probleme, aber das Paulinchen konnte nach kurzer Zeit nimmer laufen – Spazierengehen im Schnee war also nicht auf Grund ihrer niedergelegten Karosserie :-)

Heute Nacht hat es allerdings ordentlich gefroren und wenn das Wetter so bleibt, wie es momentan ist, könnte sich ein Auslauf über die Äcker ausgehen – schau ma mal.

Eigentlich wollte ich an diesem Wochenende ja nach Wien fahren, aber das Wetter hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht, weil Mutti alle Zustände kriegt, wenn Schnee fällt und niemand da ist, der ihn aus den Weg räumt. Egal, aufgeschoben ist nicht aufgehoben und in der Zwischenzeit verwöhne ich das Mütterlein halt mit ihren Lieblingsgerichten, damit sie keine Depri bekommt.

Mordsmäßig schwierig ist das ja nicht, weil sie sich wieder Erdäpfelwürste mit Grammeln und Beuschel bestellt hat. So musste ich gestern nur Sauerkraut kochen und die Würste braten.

Wie es Mutti mag  – mit Schmalz eingebranntes Sauerkraut und Erdäpfelwürste mit Grammeln :-)

Mir ist das schlicht und einfach zu fett und darum habe ich für mich ein kleines Rahmsüppchen gemacht und so waren wir beide zufrieden.

Krautfleisch und Beuschel mit Knödel

Nach den hier üblichen Festtagsgerichten verlangte Mütterlein wieder handfeste Hausmannskost.  Also fuhr ich brav ins Dorf und besorgte Sauerkraut und SchweinsschulterBauchfleisch, um das gewünschte Szegediner Krautfleisch zu kochen.

Szegediner Krautfleisch mit Semmelknödel

Im Prinzip ist es ganz einfach. Man bereitet ein Schweinsgulasch, gibt das gewaschene Sauerkraut sowie einen kleingeschnittenen grünen Paprika dazu und lässt das Ganze dünsten, bis alles weich ist. In der Zwischenzeit kann man locker ein paar Semmelknödel machen, die man dann zum Krautfleisch serviert.

Beim nächsten Gericht, das auf Muttis Wunschliste stand, habe ich allerdings gestreikt. Beuschel mache ich nicht – nein, ich koche gar niemals nicht eine Lunge, selbst wenn sie vom Kalb ist. Brauchst auch nicht zu machen, sagte da das Mütterlein, öffnet den Kühlschrank und hält mir eine Plastikdose entgegen mit einem Pickerl drauf: Beuschel. Hat Liebmütterlein doch glatt Herrn G. angerufen, der die älteren Herrschaften hier auf Wunsch mit fertigen Gerichten versorgt. Und zwar so zubereitet, wie sie es von früher her gewohnt sind.

Kalbsbeuschel mit Knödel

Ich habe mir das Beuschel ganz genau angesehen – da war gar keine Lunge drinnen, sondern nur Herz und Fleischstückchen. Und die Knödel waren auch schon dabei. Ich habs sogar gekostet – war gar nicht so übel und es hat glücklich gemacht. Mütterlein, weil es ihr geschmeckt hat und mich, weil ich das nicht kochen musste.