ZARTGRAU

Aufgetischt

Kürbiscremesuppe

Langsam aber sicher geht es wieder bergauf, obwohl das mit der absoluten Schonung nicht wirklich klappt. Im Garten muss schließlich gemacht werden, was um diese Zeit so anfällt und auch die Gräber mussten gerichtet werden. Das Familiengrab hat mein Bruder übernommen, blieb mir also nur der Rest und der war durchaus machbar.

Für die Feiertage eingekauft habe ich am Freitag im Städtchen, weil die Qualität von Obst und Gemüse bei Sp#r einfach besser ist als in anderen Supermärkten. Vor allem sind die Striezel für Allerheiligen da wirklich gut und Selbermachen habe ich mir heuer ersparen wollen. Küchenfertig gekauft habe ich auch einen gefüllten Rollbraten, den ich nur noch würzen und rechtzeitig ins Rohr schieben musste. Selber gemacht war nur die Kürbiscremesuppe, zu der ich mich vom Rezept bei Tanja inspirieren ließ. Im Ofen konnte ich den Kürbis nicht braten, weil da der Rollbraten vor sich hinbruzzelte, aber auch nach der Topfmethode war die Suppe durchaus genießbar. Auf dem Foto ist zwar nur noch der Rest vom Schützenfest zu sehen, weil ich acht Gäste zu verköstigen hatte und deshalb keine Zeit zum Fotografieren, aber ich denke, dass ein Restlfoto besser als gar keines ist.

Kürbiscremesuppe – der Rest

So habe ich die Suppe gemacht:

1 kg gewürfelten Muskatkürbis
300 g in Würferl geschnitten Karotten
50 g kleingeschnittene Sellerieknolle
2 große rote Schalotten, zerteilt
4 Knoblauchzehen
Alles zusammen in 1 Liter fertiger Gemüsesuppe weich kochen. Mit dem Stabmixer fein pürieren. 400 ml Kokosmilch dazugeben, mit Salz, Peffer und einem gut gehäuften Teelöffel Madras-Curry würzen. Wer mag, nimmt noch frisch gepresstes Steirisches Kürbiskernöl dazu.

Für die Kürbissuppe-Verweigerer gab es Fritattensuppe. Sowohl Suppe als auch die Fritatten hatte ich zufällig eingefroren und so konnte ich ohne großen Aufwand auch die Gelüste der Kürbisnichtmöger befriedigen :-) Print This Post

Direkt vom Acker

Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist – mir ging es heuer bereits seit dem Frühjahr so, dass ich einen totalen Erdäpfelfrust hatte. Da habe ich mich so auf die ersten Heurigen gefreut und war dann doch ein wenig enttäuscht, weil die Erdapferl zwar frisch und zart, aber auch ziemlich geschmacklos waren. Das Dilamma hat sich durch das ganze Frühjahr und den Sommer hingezogen – die Erdäpfel die man hier in den Supermärkten zu kaufen bekommt, schmecken mir nicht.

Aber wie es der Zufall so wollte, hat sich das jetzt schlagartig geändert. Eigentlich müsste ich meinen Hunden ja eine Medaille dafür umhängen, denn ohne sie wäre ich niemals an einem trüben Ende-August-Freitag weit in den „Winkel“ spaziert. Das Tuckern eines alten Traktors war es, das irgendwann meine Aufmerksamkeit erregte. Kaum um die Wegbiegung gegangen, sahen wir ihn dann, den Fritz-Bauern, wie er gerade mit einem Uraltmodell eines Erdäpfelgrabers seinen Erdäpfelacker bearbeitete und die Knollen an die Oberfläche kamen.

Grad mal sieben Stunden aus der Erde

Da gab es kein Halten mehr. Hunde an die Leine, rein in den Acker und den Fritz-Bauern gefragt, ob er mir ein paar Kilo seiner Erdäpfel verkaufen würde. Schlechter als die aus dem Supermarkt könnten sie ja auch nicht sein, habe ich mir gedacht und bei diesen Krumbirn weiß ich wenigstens, dass sie ganz frisch sind. Zehn Kilo habe ich bestellt und am Nachmittag konnte ich sie dann bei ihm abholen.

Ich habe dann sofort ein paar Knollen gewaschen und aufgesetzt und war überrascht, dass sie bereits nach gut 15 Minuten weich waren, während die Ware aus dem Supermarkt oft mehr als eine halbe Stunden kochen musste, bevor sie genießbar war.

Haut abgezogen, Meersalz drauf und ein bisserl Butter – und dann nur noch geschwelgt im siebten Erdäpfelhimmel. Für diese Erdäpfel lasse ich glatt jedes Schnitzel stehen – ehrlich!

Heiß, heiß, heiß….

… und sooooo gut!

Am Montag habe ich dann noch einmal 20 Kilo geholt und 5 Kilo von den Mehligen für Püree und Erdäpfelteig. Die Erdapferl lagern jetzt, gut in den alten hölzernen Erdäpfelkisten, die noch vom Großvater sein sollen, verstaut, im kühlen, dunklen Keller.

Zucchini-Tarte

Jedes Jahr das gleiche Theater – Zucchinischwemme in den Gärten der Nachbar- und Verwandtschaft. Und wer muss es ausbaden? Das arme Mütterlein! Sie isst keine Zucchini, um nix in der Welt kommt das Grünzeug über ihre Lippen, egal in welcher Form. Wegwerfen mag ich das Gemüse auch nicht, obwohl ich nicht wirklich ein Zucchinifan bin. Ich esse sie zwar gedünstet, gebacken, gefüllt, gegrillt – aber wenn ich es mir aussuchen kann, entscheide ich mich für eine Zucchini-Tarte. Da kann man so schön allfällige Restl aus dem Kühlschrank drin verschwinden lassen, was den Vorteil hat, dass sie immer ein bisserl anders schmeckt, denn, seien wir mal ehrlich – geschmacklich geben Zucchini ja wirklich nichts her. Ich behaupte ja immer, dass man pure Zucchini, mit verbunden Augen gegessen, nur daran erkennt, dass sie nach nichts schmecken :-)

Zucchini-Kartoffel-Tarte

Aber zurück zur Zucchini-Tarte, die ich am Freitag gemacht habe:

Tarte-Form fetten, mit Topfenblätterteig auslegen und in den Tiefkühlschrank stellen.

4 normal große Zucchini grob reiben, in etwas Öl gehackte Zwiebel und Knoblauch anlaufen lassen, die Zucchini dazugeben und dünsten, bis sie halb weich sind. In der Zwischenzeit etwas Jausenspeck in Streifchen schneiden, 3 gekochte Erdäpfel schälen und mit einer Gabel zerdrücken. Erdäpfel, Speck, Salz, Pfeffer, getrocknete oder frische Kräuter nach Lust und Laune zu den Zucchini geben und das Ganze abkühlen lassen.

Backofen auf 200° vorheizen. Tarte-Form aus dem Tiefkühler nehmen, die Zucchini-Mischung einfüllen und glatt streichen. 1 Becher Creme Fraîche mit 4 Eiern verquirlen und darüber gießen. In den Ofen schieben, Temperatur auf 160° zurückdrehen, Tarte etwa 40-45 backen bis der Teig goldbraun und die Eiermischung auch in der Mitte durchgebacken ist.

Die Hälfte haben Bruder und ich zu Mittag gegessen,  den Rest habe ich portionsweise eingefroren. Ich hätte dem Brüderlein ja gerne die restliche Tarte mit nach Graz gegeben – ging aber nicht, weil bei ihm zu Hause streng vegetarisch gelebt wird. Armes Kerlchen :-(

Übrigens, Mütterlein hat einen gedünsteten Hendlhaxen mit Reis bekommen – nicht, dass ihr denkt, ich lasse die Arme vom Fleisch fallen, während wir uns die Bäuche voll schlagen :-) Print This Post