ZARTGRAU

Kuchen und Torten

Tarte Tatin und Mascarpone- Rhabarber-Eis

In den letzten Tagen habe ich kaum die Möglichkeit gehabt, Liebmütterlein zu verwöhnen. Viel Arbeit gabt es draußen, zudem war Mütterlein wieder einmal nach Möbelrücken, was natürlich auch einen kleinen Sprung ins Möbelhaus zur Folge hatte und ein paar Totengedenktage mussten auch zelebriert werden. Aber nun ist das Gras gemäht, die Möbel stehen wieder genau so, wie sie vor der Umräumaktion gestanden sind, auf den Gräbern stehen Rosen- und Hortensientöpfe und Kerzen brennen, als ob Weihnachten wäre. Mütterlein war zufrieden. Und hungrig, weil nie etwas Gscheites auf den Tisch gekommen ist. Ham and Eggs oder Schinkenrahm-Spätzle sind schließlich kein Essen und nicht einmal große Schüsseln mit knackigem Salat dazu ändern da etwas daran.

Höchste Zeit also, wieder einmal „wirklich“ zu kochen, bevor Mütterlein vom Fleisch fällt. Wiener Schnitzel mit Reis und grünem Salat wurde gewünscht, irgendwas mit Äpfeln zum Kaffee und zum Drüberstreuen ein großes Eis. Na, wenn es sonst nichts ist – das machen wir doch glatt, die Luise und ich. Den ersten Rhabarber habe ich ja schon am Wochenende geerntet, gleich zu Mus verkocht und eingefroren. Und die allerletzten Lager-Äpfel mussten auch weg, also war klar, was gemacht werden wird.

Den Mürbteig (1-2-3)  für die Tarte Tatin hat die Luise am Vormittag geknetet und nach Mütterleins Mittagsschläfchen auch in kürzester Zeit das Rhabarbereis gerührt. Ich brauchte nur die Schnitzel zu backen und den Karamell für die Tarte vorzubereiten. Den habe ich in einer Riess-Email Pfanne gemacht, mit Butter abgeschwenkt und sofort die geviertelten, etwas vorgedünsteten Äpfel drübergelegt und zugedeckt. Am Nachmittag musste ich nur noch den Mürbteig ausrollen und auflegen. Pünktlich zum Nachmittagskaffee konnte ich die Tarte aus dem Ofen nehmen. Ich war überrascht, wie gut sich eine Tarte Tatin auch in einer nicht gusseisernen Pfanne zubereiten lässt. Irgendwie schade, denn nun habe ich keine Argumente dafür, mir doch eines Tages dieses Prachtstück von Le Creuset zulegen zu müssen *g*

Tarte Tatin

Tarte Tatin aus einer Riess-Pfanne

Mit der Eismacherei komme ich auch langsam klar. Im Prinzip ist es egal, was man zusammenmischt – Eis wird aus allem. Für das Rhabarbereis habe ich 750 g geschälten, kleingeschnittenen Rhabarber mit ein klein wenig Zucker zu Mus gekocht, dann mit dem Mixstab püriert und tiefgefroren. Nach dem Auftauen wurde dieses Mus mit 500 g cremig aufgeschlagenen Mascarpone, 1 EL Traubenzucker, 2 EL Zucker und etwas Flüssigsüßstoff verrührt und in die geeiste Eismaschine gefüllt. Bisher war das Eis nach 18 Minuten gebrauchsfertig ohne dass die Luise einen Klick von sich gegeben hat. Diesmal war ich sehr erstaunt, dass sie bereits nach 15 Minuten zu klicken begann. Laut Bedienungsanleitung heißt das Klicken, dass das Eis fertig ist. War es auch – zu fertig meiner Meinung nach, denn es war wirklich fest gefroren und nicht noch soft, wie ich es lieber habe. Also habe ich wieder etwas gelernt – aufpassen und nicht Minutenzählen, dann klappt es auch mit Softeis.

Warmer Kuchen und eiskaltes Rhabarber-Eis

Rhabarbereis mache ich ganz bestimmt demnächst wieder, denn es schmeckt wider Erwarten wirklich fruchtig frisch. Allerdings werde ich statt Mascarpone Milch und Schlagobers zu gleichen Teilen nehmen, denn mir war auch diese Version ohne Eier fast noch ein wenig zuuuu mollig und ich bin mir sicher, dass dem Rhabarber ein wenig mehr Spritzigkeit gut zu Gesicht stehen wird. Print This Post

Nusskranz

Ein Kuchen für die große Runde, der, wie die meisten Nusskuchen, erst ab dem zweiten Tag sein intensives Aroma entfaltet. Da der Nusskranz eher zu den robusteren Kuchen gehört und sehr saftig ist, kann er auch gut zum Picknick oder auf Ausflüge mitgenommen werden.

Nusskranz

Du brauchst für eine Kranzform von 2.5 Liter Fassungsvolumen:

250 g weiche Butter
200 g Zucker
1 Vanillezucker
4 Eier nicht getrennt
Saft einer halben Zitrone
500 g Mehl
200 g geriebene Haselnüsse
1 Backpulver
125 ml Milch
125 ml Amaretto

Für die Form:

Butter zum Einfetten
1 EL geriebene Haselnüsse oder Semmelbrösel zum Ausstreuen

Und so wird ein Kuchen daraus:

Backofen auf 170° vorheizen.

Butter mit dem Zucker schaumig rühren, dabei nach und nach den Zitronensaft und die Eier unterrühren. Mehl, Haselnüsse und Backpulver mischen und abwechselnd mit der Milch und dem Amaretto unter die Buttermasse mischen.

Kranzform gründlich mit Butter einfetten und mit den Nüssen oder Bröseln ausstreuen, Teig einfüllen, glattstreichen und im heißen Rohr etwa 50 Minuten backen. Stäbchenprobe machen!

Kuchen aus der Form stürzen und auf einem Kuchengitter erkalten lassen. Vor dem Servieren mit Staubzucker bestreuen oder mit einem beliebigen Kuchen-/Tortenguss überziehen. Print This Post

Apfelschlangl

Nachdem nun der Frühling mit aller Wucht ausgebrochen ist, wird in den Geschäften bereits frisches Obst angeboten. Zeit, die Lagerbestände aufzubrauchen, denn wer mag schon gelagerte Ware, wenn man frische haben kann. Für dieses Wochenende habe ich die Hälfte der noch vorhandenen Äpfel zu Apfelschlangl verarbeitet.

Apfelschlangl

Apfelschlangl, Balasen

Den Topfenblätterteig (je 250 g weiche Butter, Topfen und Mehl, sowie etwas Salz) hat Luise für mich geknetet. Erstklassige Arbeit, muss ich sagen – nur tourieren kann sie nicht. Macht aber nichts, denn ein bisserl Arbeit muss schon für mich auch noch bleiben.

Außer Topfenblätterteig braucht man noch kleingeschnittene Äpfel, die mit Zimt, Zucker und Zitronensaft vermischt werden, etwas Müsli und ein verklopftes Ei zum Bestreichen.

Den fertigen, gut gekühlten Blätterteig in zwei Teile schneiden. Einen Teil dünn ausrollen und mittig zuerst mit Müsli (zum Binden des während des Backens austretenden Saftes) bestreuen. Die marinierten Apfelstückchen darauf verteilen, anschließend alle Ränder mit Ei bestreichen. Den überstehenden Teig laut Foto über der Füllung zusammenschlagen, die Oberfläche ebenfalls mit Ei bestreichen und mit einem spitzen Messer mehrmals einstechen. damit beim Backen der Dampf entweichen kann.

Um den Apfelschlagl gefahrlos aufs Blech setzen zu können, legt man am besten den ausgerollten Teig bereits vor dem Füllen auf einen Bogen Backpapier.

Apfelschlangl

Apfelschlangl in Vorbereitung

Mit der zweiten Hälfte des Teiges genau so verfahren. Die beiden Schlangl im vorgeheizten Backrohr goldgelb backen und anschließend auf dem Blech abkühlen lassen.

Apfelschlangl

Fertig gebackener Apfelschlangl

Man kann den Schlangl aber auch als einfache, große Apfeltasche backen – für alle jene, die lieber weniger Teig und mehr Fülle mögen.

Apfelschlangl

einfacher Apfelschlangl – Balasen

Diese „Apfeltaschen“ heißen bei uns aber nicht Apfelschlangl, sondern Balasen. Die Burgenländer werden jetzt laut protestieren, denn die originalen Balasen werden zum Einen nicht aus Topfenblätterteig gemacht und zum Anderen nicht im Backofen, sondern in heißem Fett schwimmend ausgebacken. Ich kann nur hoffen, dass unsere Nachbarn Nachsicht mit uns üben und uns nicht all zu gram sind. Print This Post