ZARTGRAU

Jährliche Archiv: 2012

Erdäpfelwutzerl

Bisher habe ich Erdäpfelnudeln, Schupfnudeln, Bubespitzle oder wie immer man die Erdäpfelwutzerln sonst noch nennen mag, immer fertig gekauft. Es war also hoch an der Zeit, die einmal selber zu machen und ich war überrascht, wie schnell und einfach die Wutzlerei von der Hand geht.

Man braucht für den Erdäpfelteig:

500 g festkochende Erdäpfel
150 g Mehl
1 EL Grieß
1 Ei
1 Prise Salz

Erdäpfel in Salzwasser weich kochen. Noch warm schälen und durch die Erdäpfelpresse auf ein Nudelbrett drücken. Mehl, Grieß,Ei und Salz dazu geben und alles zusammen zu einem geschmeidigen Teig verkneten.

Erdäpfelwutzerl im Entstehen

Teig in vier Teile teilen und jedes Teil zu einer etwa 2 cm dicken Wurst rollen. 2-3 cm lange Stücke abschneiden, die auf dem bemehlten Brett mit der flachen Hand zu gefälligen Nudeln/Wutzerl wutzeln. Während die Wutzerl entstehen in einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Sieden bringen, das Wasser soll keinesfalls sprudelnd kochen. Erdäpfelwutzerl ins Wasser geben. Nach wenigen Minuten kommen sie an die Oberfläche und können mit einem Schaumlöffel „abgefischt“ werden.

Erdäpfelwutzerl mit süßen Butterbröseln

Je nach weiterer Verwendung werden die Erdäpfelwutzerl nun in Butter/Zuckerbrösel, Mohn oder Nüssen gewendet und zu Kompott oder Fruchtmus gereicht oder in heißem Fett knusprig gebraten als Beilage zu Fleischgerichten oder Salaten. Eines sei noch verraten – die Selbstgemachten schmecken um Hausecken besser als die Gekauften! Print This Post

Apfel-Streuselkuchen

Meine Kinder lieben Apfelkuchen – in welcher Form auch immer. Heute hab ich zur Abwechslung einmal einen Apfel-Streuselkuchen gebacken und gleich fotografiert, denn in ein paar Stunden wird, wie ich meine Rasselbande kenne, nichts mehr davon übrig sein.

Apfel-Streuselkuchen

Du brauchst für eine Springform mit 26 cm Durchmesser:

Für den Teigboden:

120 g weiche Butter
100 g Zucker
2 Eier nicht getrennt
1 EL Zitronensaft
1 Vanillezucker
120 g Mehl
1 leicht gehäuftes Kaffeelöfferl Backpulver

Für den Belag:

750 g Äpfel
1 EL Zucker
1 EL Zitronensaft

Für den Streusel:

150 g Mehl
2 EL Zucker
120 g Butter
etwas Zimt
Mandelblättchen zum Bestreuen

Zum Aprikotieren

3-4 EL heiße Marillenmarmelade

Und so wird ein Apfel-Streuselkuchen daraus:

Äpfel schälen und in nicht zu dicke Spalten schneiden, mit dem Zucker und dem Zitronensaft vermischen und mit etwas Wasser bissfest dünsten. Erkalten und anschließend auf einem Sieb etwas abtropfen lassen.

Butter mit dem Zucker schaumig rühren und nach und nach die beiden Eier unterrühren. Zitronensaft und Vanillezucker hinzufügen. Mehl mit dem Backpulver mischen und unter die Buttermasse rühren.

Springform fetten oder mit Backpapier auslegen, den Teig gleichmäßig dick verteilen. Die Apfelspalten auf dem Teig verteilen.

Für den Streusel Mehl, Butter, Zucker und Zimt vermischen und zu Streuseln bröseln. Über die Äpfel verteilen und zum Schluss mit den Mandelblättchen bestreuen.

Den Kuchen etwa 45 Minuten bei 180° hellgelb backen, aus dem Ofen nehmen und sofort mit der heißen Marillenmarmelade beträufeln. Abkühlen lassen oder auch lauwarm genießen.

Am besten schmeckt mir der Kuchen, wenn er einen Tag alt ist, aber dieses hohe Alter erreicht er bei uns zumeist nicht :-) Print This Post

Der Sechserzopf

Bisher hab ich ja die Allerheiligenstriezel zumeist gekauft und wenn ich schon mal einen selber gebacken hab, dann hab ich geschummelt und einfach einen dicken und einen dünnen Dreierzopf übereinander gelegt. Dem Geschmack hat das ja keinen Abbruch getan. Scheints fang ich aber auch schon an, dem Altersstarrsinn anheim zu fallen, vor allem dann, wenn mir jemand unterstellt, etwas nicht hinzubekommen, wie es heute Mittag der Fall war.

Mittwochs gegen Mittag bekommt meine Mutter nämlich immer vom Bäcker Brot und Gebäck zugestellt. Als der Zusteller dann mit zwei Striezel im Sackerl herein kam, erzähl ich ihm ganz großspurig, dass wir nur einen brauchen, weil ich den zweiten nämlich selber machen würde. Fängt der doch an zu grinsen und meinte, das könnte nur ein getürkter Striezel werden, so einer, bei dem ein richtiger Bäcker einen Lachkrampf kriegt und Grießnockerl schei*t, denn einen richten Sechserzopf könnten Frauen nicht hinkriegen, weil die immer rechts und links verwechseln und überhaupt. Als Strafe für eine derart frauenfeindliche Ansage hab ich ihm nur einen verächtlichen Blick zugeworfen und nicht gefragt, wieso es denn grad Grießnockerl seien, die der Bäcker …. – obwohl ich es eigentlich gerne gewusst hätte :-)

Na gut, wenn ich denn schon 3 GB zur Verfügung hab, kann ich auch die Suchmaschinen befragen und hab die Anleitung zum Flechten eines Wiener Sechserzopfs auch rasch gefunden. Ein bisserl verwirrend war die Sache schon, aber, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Also hab ich heute Abend flugs einen Germteig gemacht – schließlich weiß ich ja, dass links da ist, wo der Daumen rechts ist und umgekehrt. Dachte ich zumindest, obwohl mir da schon hin und wieder mal, in der Hitze des Gefechts und so…:-).

Und dann war ich froh, dass mich keiner dabei beobachtet hat, als ich, eine Kurzfassung der Anleitung an die Wand geklebt, versuchte, aus den 6 Teigsträngen einen ordentlichen Striezel zu basteln. Ich hab mir selber laut vorgelesen, welche Hand welchen Strang auf welche Seite und an welchen Platz und das noch abhängig davon ob unten durch oder oben drüber…. Ich schwöre, wenn der Brotzusteller ein paar Stunden zuvor nicht die blöde Ansage gemacht hätte, ich hätte den Teig wieder genussvoll zusammengeknetet und einen Schummelstriezel gemacht. Aber ich musste ganz einfach die Ehre der Frauen retten und habs zumindest versucht – jetzt muss die Ehrenrettung nur noch gebacken werden.

Sechserzopf – die Anleitung