ZARTGRAU

Jährliche Archiv: 2012

Maria Fieberbründl

Maria Fieberbründl ist neben Maria Zell einer der beliebtesten Wallfahrtsorte der Steiermark. Der kleine Ort liegt idyllisch versteckt im Oststeririschen Hügelland inmitten von Wäldern und Wiesen.

Wallfahrtskirche Maria Fieberbründl

Der Legende nach lebte an dem Ort, an dem nun die kleine Kirche steht, ein frommer Einsiedler in einer Hütte neben einer Quelle, an der er auch eine Marienstatue aufgestellt hatte. Viele Menschen kamen um Rat und Hilfe zu dem Eremiten, beteten mit ihm, tranken aus der Quelle und gesundeten. Nach dem Tod des Einsiedlers erbaute man eine kleine Kapelle zu Ehren Mariens und fasste die Quelle.

Das Fieberbründl

Vor allem kranke Menschen erhoffen sich Heilung vom klaren Quellwasser. Manche reisen sogar mit einer Kiste leerer Wasserflaschen an, die sie an der Quelle befüllen – viel hilft viel, mögen sie sich wohl denken und ein kleiner Vorrat an Heilkraft kann ja auch nicht schaden, wie man den vielen kleinen Danksagungen an der Wand neben der Quelle entnehmen kann.

Maria Fieberbründl

Aber auch wenn man nicht an Wunderheilungen glauben will, Maria Fieberbründl ist allemal einen Ausflug wert. Das kleine Örtchen schmiegt sich sanft an die bewaldeten Hügel, ist sehr gepflegt, hat aber trotzdem seinen ländlichen Charakter bewahrt.

Liebevoll erhaltene Architektur

Häuschen am Waldrand

Die Luft ist rein und klar, fernab von Verkehrslärm hört man nur das Zwitschern der Vögel, viele gut beschriftete Wanderwege führen ins Hügelland, Touristen werden freundlich und nett aufgenommen und Wallfahrer finden zum Beispiel beim Durlacher am Kirchplatz das, was bei uns zu einer richtigen Wallfahrt dazu gehört:

Gulasch mit Semmeln

Zu gerne hätte ich ein kleines Bier dazu getrunken – Hirter vom Fass – aber als Autofahrer spielt es das leider nicht.

Von Blumen und Bienen

Die Sache mit den Blümchen und Bienchen dürfte euch ja bekannt sein.

Sonnenblume mit Gast

Jetzt habe ich die beiden in flagranti erwischt :-)

Biene mit Blütenstaub

Sonnenblumen sind im Übrigen sehr interessante Pflanzen. Wer wissen möchte, was es mit dem „Ostsyndrom“ der Sonnenblumen auf sich hat oder was die Fibonacci-Folge und den Goldenen Schnitt mit den Sonnenblumen verbindet, mache sich bitte HIER schlau – es lohnt sich!

Wollspinner

Kommt man auf der Fahrt nach Ungarn kurz nach Fürstenfeld über die steirische Grenze ins Burgenland, bemerkt man ziemlich bald eine Veränderung der Landschaft. Es wird ländlicher, noch flacher und vor allem stehen rechts und links an den Straßenrändern wieder Bäume, wie es früher einmal auch hier bei uns üblich war.

Dunkle Nester in den Bäumen

Kurz nach Rudersdorf fallen einem eigenartige dunkle Gebilde in den Bäumen auf. Mein erster Gedanke war „Fledermäuse“, was natürlich vollkommener Unsinn war, denn erstens hängen hier bei uns die Fledermäuse nicht einfach so in den Bäumen herum und zweitens waren die Dinger dafür auch viel zu groß.

Eigenartige Gespinste in verschiedenen Gößen

Heute wollte ich es wissen, habe meine Digi eingepackt und bin ins Burgenland gefahren, um Licht ins Dunkel zu bringen, denn die für mich mysteriösen Baumanhängsel habe ich bisher nur zwischen Rudersdorf und Dobersdorf gesehen.

Gespinste der Wollspinner

Nachdem ich die Fotos gemacht hatte, suchte ich in Rudersdorf ein nettes Kaffeehaus und fand auch eines. Das Park-Café etwas abseits der Straße, aber darüber demnächst mehr. Ich setzte mich auf die Terrasse, bestellte einen großen Braunen und bevor ich mich versah, saßen schon zwei Einheimische an meinem Tisch, wünschten einen guten Morgen, fragten wie es geht und stellten fest, dass das Wetter angenehm, weil nicht so heiß sei. Na prima, wieder eine neue Erfahrung – hier setzt man sich scheints an einen Tisch, solange es Platz gibt und besetzt erst dann den nächsten. Finde ich toll, man kommt ins Gespräch und es dauerte gar nicht lange, wusste ich, was ich wissen wollte.

Bei den „Nestern“ auf den Bäumen vor dem Dorf handelt es sich um die riesigen Gespinste des Woll- oder Trägspinners, in dem sich die Raupen des Schmetterlings entwickeln. Es würde nimmer lange dauern bis die Raupen die befallenen Äste kahl gefressen hätten, erzählten sie. Die Bäume würden das gut aushalten und im nächsten Jahr wieder durchtreiben. Warum sich vor einigen Jahren diese Nachtfalterart gerade hier auf diesem schmalen Streifen niedergelassen habe, wissen die Einheimischen nicht, vertreiben möchten sie die Tierchen aber auch nicht. Freilich, hat einer gesagt, Seidenraupen wären ihnen lieber, aber man könnte halt nicht alles haben im Leben.