ZARTGRAU

Jährliche Archiv: 2012

Eiersterz

Gestern hat Mütterchen gekocht. Eine jener Speisen, die auf dem Land weit verbreitet und schnell zubereitet sind und für die es kein wirkliches Rezept gibt. Die Zutaten dafür hat jeder immer zuhause, sie werden Daumen mal Pi zusammengemischt und heraus kommt etwas überaus Delikates. Die Rede ist heute vom Eiersterz.

Eiersterz – eine kleine Sünde wert

Mütterchen hat mir die Zutaten in etwa so angegeben:

Gut ½ Liter Milch
6 Eier
1 Prise Salz
etwa 250 g glattes Mehl
4 große Äpfel
Zucker und Zimt
Fett für die Fettpfanne

Die Milch salzen und mit den Eiern gut versprudeln. Das Mehl mit dem Schneebesen darunterrühren – es dürfen keine Klümpchen entstehen. Der Teig soll in der Konsistenz einem dicken Schmarrnteig entsprechen. Masse quellen lassen.

In der Zwischenzeit den Ofen auf 180° vorheizen. Äpfel schälen, vierteln, die Viertel dünnblättrig schneiden und mit Zucker und Zimt nach Belieben mischen.

Fettpfanne gut einfetten, den Teig hineingießen und glatt streichen. Mit den Äpfeln gleichmäßig bestreuen. Das Ganze im vorgeheizten Rohr etwa 15 – 20 Minuten backen bis der Eiersterz goldbraun ist.

Schmeckt warm und kalt, entweder mit Vanillesoße als süßes Hauptgericht oder pur zu Kaffee und Tee. Oder nur so mal zwischendurch :-) Print This Post

Stipvisite in Feldbach

Grad mal fünfzehn Minuten hatte ich Zeit für einen schnellen Rundgang durch die Feldbacher City. Das einzige, in der Eile wirklich sehenswerte Objekt, war die Villa Hold. Vermutlich verstecken sich aber um diese Jahreszeit in jedem Städtchen die kleinen und größeren Schönheiten in grauem Winterschmutz, obwohl schon die warme Sonne vom tiefblauen Himmel lacht.

Villa Hold

Türmchen im Himmelblau

Wie man auf der Homepage der Stadt Feldbach nachlesen kann, erhebt sich am Kirchenplatz zwischen Pfarrkirche und Hauptplatz die im neugotischen Stil errichtete Villa Hold. Der Bau wurde nach Plänen des Grazer Architekten Gunoldt 1890 – 1892 im Auftrag der Brauereibesitzerin Josefine Hold ausgeführt. Heute beherbergt die Villa neben der Musikschule das Standesamt und den Staatsbürgerschaftsverband.

Mürbe Strauben

Großmutters Mürbe Strauben

Dass die Faschingszeit heuer sehr kurz ist, hab ich ja mitbekommen, aber dass in 8 Tagen bereits Aschermittwoch ist und damit Fraß und Völlerei ein Ende haben, hat mich denn doch überrascht. Darum gibt es heute noch schnell ein altes Rezept für Mürbe Strauben. Sie werden auf steirisch Morbe Straubn oder einfach Straubn, genannt. Wie die Spogatkropfn auch, sind sie kein Alltagsgebäck, sondern den schönen Tagen des Jahres vorbehalten.

Du brauchst:

200 g Mehl
2 EL Sauerrahm
4 Dotter
2 EL Rum
2 EL Backzucker
eine Prise Salz

100 g Staubzucker, Zimt nach Geschmack

Je nach Topfgröße 1-2 Liter Öl oder auch jedes andere backtaugliche Fett

Und so werden Mürbe Strauben daraus:

Aus den angegebenen Zutaten einen glatten, seidigen Teig kneten und geduldig und mit Inbrunst zu einer Kugel schleifen. Je besser der Teig bearbeitet wird, desto besser werden die Strauben. Anschließend abgedeckt eine Stunde ruhen lassen.

Fett in einem halbhohen Topf erhitzen, aber nicht zu heiß werden lassen. Zum Testen ein ganz kleines Teigstückchen ins heiße Fett geben – steigt es unter Bläschenbildung langsam in die Höhe, passt die Temperatur.

Kugel auf bemehlter Arbeitsfläche messerrückendick ausrollen und Rechtecke von etwa 6 mal 8 cm ausradeln. In jedes Rechteck zwei oder drei Schlitze radeln, ohne dabei die Teigränder zu durchschneiden.

Strauben in der Rohform

Die Teile etwas in die Länge ziehen und die Teigstreifen ineinander verschlingen.

Goldgelb ausbacken

Je nach Topfgröße 1-3 Strauben (sie gehen ziemlich viel auf) ins Fett geben und hellgolden backen. Auf Küchenkrepp abtropfen lassen und noch lauwarm im Zimt-Zucker wälzen.

Die Mürben Strauben schmecken zu Kaffee und Tee gleichermaßen, auch ein Glaserl Wein oder Eiscreme passen dazu.

Tipp: Damit die übrig gebliebenen Eiweiße nicht verkommen, sollte man sie zu Schneenockerl verarbeiten. Print This Post