ZARTGRAU

Jährliche Archiv: 2013

Maultaschen

Jetzt im Herbst, wenn noch das letzten Obst und Gemüse in den Wintervorrat soll, wird es meistens knapp mit dem Platz im Tiefkühler. Also wird umgeschlichtet und neu gestapelt, damit auch alles Platz findet. Und bei einer dieser Aktionen sind mir am Wochendende zwei kleine Säckchen mit durch den Fleischwolf gejagten Resten vom Osterfleisch in die Hände gefallen. Ihr seht also, dass ich es mit der Dokumentation meiner Vorräte nicht wirklich genau nehme und ich diesbezüglich ein gschlamperts Luder bin. War aber nicht wirklich schlimm, denn ein halbes Jahr hält sich das Geselchte schon ohne merklichen Qualitätsverlust. Verbraucht müssen die Selchfleischreste aber nun doch werden und darum habe ich, sehr zum Leidwesen meiner Mutter, Maultaschen gemacht. Sie mag die nämlich nimmer, seit sie weiß, dass man sie auch Herrgottsbescheißerle nennt. Den Herrgott bescheißt man nicht, sagt sie und darum isst sie auch nichts, was so heißt. Gesträubt hat sie sich aber nur so lange, bis ich ihr versprochen habe, eines ihrer Lieblingsdesserts zu machen, wenn sie wenigstens eine kleine Portion davon isst.

Maultaschen

Maultaschen mit Rahm-Basilikumsoße

Für den Nudelteig habe ich 300 g Weizendunst, 3 Eier, 2 EL Rapsöl und 1 gehäuften TL Meersalz genommen, die Luise hat ihn perfekt geknetet und nach der Ruhezeit aus gut einem Drittel einen tadellosen, langen Teigstreifen gewalkt. In der Zwischenzeit hab ich 2 EL Creme-Topfen (Ricotta hatte ich grad nicht) und etwas Pfeffer unter das faschierte Geselchte gerührt und eine kleine, feinstgehackte Schalotte. Salz brauchte ich nicht, weil das Fleisch genug Würze mitbrachte.

Maultaschen

Nudelteig mit Füllung

In den vor einiger Zeit im Backshop erstandenen Ravioliausstecher habe ich ja nicht wirklich große Hoffnung gesetzt, aber das kleine Billig-Dingelchen macht seine Arbeit hervorragend und er passt von der Größe her ganz genau, so dass so gut wie kein Nudelteigabfall anfällt.

Maultaschen

Kochfertige Maultaschen

Während die Maultaschen ein Bad im heißen Wasser nahmen, habe ich einen Becher Cremefine erwärmt und mit etwas Öl von eingelegten Tomaten, Salz und gehacktem Basilikum, dem es draußen eh schon zu kalt geworden ist, aufgepeppt.

Die fertig gekochten Maultaschen mit der Soße und geriebenem Käse servieren. Dazu gab es noch einen kleinen Salat von den letzten Tomaten aus dem Garten.

Den restlichen Nudelteig habe ich eingefroren und natürlich hat Mutti ihren Nachtisch bekommen:

Bsoffene Liesl

B’soffene Liesl

Eine B’soffene Liesl, ohne Nüsse drin, wie sie sie am liebsten mag. Und sie hat sie sich verdient – fünf Maultaschen hat sie gegessen und geschmeckt haben sie auch – trotz Herrgottsbescheißerle :-)  Print This Post

Apfel-Mohnmuffins

Mohnkuchen haben ja den Ruf trocken zu sein. Die meisten werden diesem Ruf auch gerecht und auch mein bisheriges Rezept für Mohnkuchen hat mich nicht wirklich überzeugt, weshalb ich mich im Netz auf die Suche gemacht habe, denn ich wollte für meine Kinder Mohnmuffins backen. Gefunden habe ich das ultimative Rezept im Netz. Und zwar in einem Kommentar zu einem Mohnkuchen-Rezept. Es lohnt sich also, nicht nur nach Rezepten zu suchen, sondern auch die Kommentare zu einem Beitrag zu lesen.

Mohnmuffins und kleiner Mohnkuchen

Was soll ich sagen – das Resultat hat meine Erwartungen mehr als erfüllt, zumal die Zubereitung kinderleicht ist. Ein klein wenig habe ich das Rezept abgewandelt und die Zutaten verwendet, die ich sowieso im Haus hatte.

So habe ich es gemacht:

4 Eier, getrennt
2 Becher Backzucker
2 EL selbst gemachten Vanillezucker
1 knapper Becher Rapsöl
2 Becher griechischen Joghurt (je 200 g)
200 g gequetschten Graumohn
1 Becher glattes Mehl Type 480
½ Packerl Backpulver
Zimt, Zitronenschale und etwas Rum nach Gusto
1 großer, grob geschabter Apfel

Eiweiß zu steifem Schnee schlagen. Dotter, Zucker und Vanillezucker dick schaumig aufschlagen, dann das Öl nach und nach kräftig unterrühren, den Joghurt und die Geschmackszutaten ebenfalls. Mohn, Mehl und Backpulver vermischen und abwechselnd mit dem Eischnee unter die Dottermasse heben. Zum Schluss den geschabten Apfel unterziehen. Die Masse in eine Torten- oder Kuchenform füllen und bei 160° O/U etwa 50 Minuten backen.

Ich habe aus der Masse 12 Muffins und ein Törtchen mit 18 cm Durchmesser gebacken. Die Muffins waren in gut 25 Minuten gebacken, das Törtchen in 35 Minuten.

Glasur: Saft einer Zitrone und so viel Staubzucker, dass eine dicke Masse entsteht. Das Gebäck mit der Zitronenglasur beträufeln und mit etwas Zitronenabrieb bestreuen.

Feigling :-)

Auch wenn sich der kleine Feigling im Kaffeehäferl versteckt hat – genützt hat es ihm nichts. Ich habe ihn gefunden. Und nicht nur das *g* Print This Post

Frischluft tanken

Sonnentage im Oktober muss man nutzen. Zwar hätte ich noch genug Draußenarbeit zu erledigen, aber der Mensch lebt ja nicht nur von Arbeit allein- zumal mir die ja auch nicht davon läuft und brav auf Erledigung wartet. Also habe ich sie warten lassen und bin durch die langsam herbstlich werdende Landschaft geradelt.

Bäume und Sträucher zieren sich noch, bunte Blätter anzuziehen, einzig der Wilde Wein leuchtet tiefrot aus dem Grün. Wunderschön sind zur Zeit die Felder, auf denen der Winterraps leuchtend gelb blüht und der herrlich duftet, wenn ein Windhauch ihn bewegt.

Unterwegs mit dem Rad

Weniger schön ist die Tatsache, dass der Radweg zunehmend an Attraktivität verliert. Die Schotterteiche sind Privatgrund und so gut wie nicht mehr anfahrbar und das Kieswerk dehnt sich immer mehr Richtung Dorf aus. Nur ein kleiner Rest Wilden Weins erinnert noch an den wildromantischen Hochsitz, der den Baggern und Planierraupen weichen musste und statt Grün, Ruhe und Beschaulichkeit gibt es nur noch Maschinenlärm zwischen nackten braunen Erdwällen. Krähen streiten sich um die spärlichen Reste auf den abgeernteten Feldern, im nahen Wald zwitschern die Vögel als ob alles beim Alten wäre – der Lärm scheint nur mich zu stören. Ich werde mir wohl im nächsten Jahr eine andere Route zum Radeln suchen müssen. Oder nur am Wochenende da unterwegs sein, wenn die Maschinen nicht dröhnen.