ZARTGRAU

Jährliche Archiv: 2013

Lemmies Gugelhupf

Abgekupfert habe ich das Guglhupf-Rezept von Lemmie und ich muss sagen, der Guglhupf ist schlicht und einfach ein Gaumenschmeichler und absolut zum Nachbacken zu empfehlen. Flaumig zart ist er und saftig, schnell gemacht und er kommt, was ich besonders gerne mag, ganz ohne irgendwelche Aufgehilfen wie Backpulver oder Natron, aus.

Guglhupf

Ein Guglhupf, wie er sein soll

Ein ganz klein wenig habe ich am Rezept herumgepfuscht, indem ich der Masse den Abrieb von zwei Bio-Blutorangen hinzugefügt und das griffige Mehl durch Universalmehl ersetzt habe, weil ich kein Griffiges zu Hause hatte. Weil grad noch frisch gepressten Orangensaft zur Verfügung stand, habe ich den Kuchen mit einer – etwas zu dünn geratenen – Orangen-Zuckerglasur übergossen. Hoppala, heutezutage heißt das ja Frosting und nimmer Glasur oder Eis und das Wort „Gaumenschmeichler“ sollte ich vielleicht besser durch „lecker“ ersetzten, damit die junge Generation auch versteht, was ich meine.

Der Guglhupf, wie ich ihn gemacht habe:

6 Eier getrennt
300 g Zucker
125 ml Rapsöl
200 g Universalmehl/griffiges Mehl
Abrieb von 2 Bio-Orangen

Eier trennen. Das Eiweiß sehr steif schlagen und dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen. Die Dotter schaumig rühren und langsam das Öl dazu rinnen lassen. Nun die Dotter zum steifen Eischnee geben und zusammen mit dem Mehl und dem Orangenabrieb gefühlvoll unterziehen. Masse in eine gut gefettete und mit Brösel ausgeschwenkte Guglhupfform füllen und bei mittlerer Hitze in etwa 40 Minuten goldgelb backen.

Nach dem Erkalten mit einem Guss aus Orangensaft und Staubzucker überziehen, eventuell den Guglhupf zuvor noch mit Orangensaft tränken. Print This Post

Vorsten Pfingsti

Was den Reichen und mehr oder weniger Schönen der Opernball, ist den Einheimischen – zumindest hier in der Gegend um Fürstenfeld – der „Vorsten Pfingsti“. „Vorsten“ steht für Vor-Fasten und „Pfingsti“ für Donnerstag und bedeutet somit Donnerstag vor dem Fasten.

Im Buch “Österreichische Feste und Bräuche im Jahreskreis” von Helga Maria Wolf, NP Buchverlag, kann man dazu auf Seite 37 nachlesen:

In der Oststeiermark beginnt das wilde Treiben am Foast-pfinzta, dem Donnerstag vor dem Faschingssonntag. An diesem finden Schaubräuche wie das Blochziehen statt.

Nachdem das Blochziehen, so viel ich weiß, nur dann statt findet, wenn im Fasching niemand aus der Gemeinde/Pfarre geheiratet hat und in den letzten Jahrzehnten derartige Feste auf das Faschings-Wochenende verlegt wurden, ist der Brauch, am letzten Donnerstag im Fasching richtig zu feiern, vermutlich in Vergessenheit geraten und wird grad noch von den Alten in aufs Essen reduzierter Form am Leben erhalten.

Und weil Mütterlein um fast nichts auf der Welt auf die Vorsten Pfingsti-Familienbräuche verzichten will, führt mein ersten Weg am Morgen des letzten Donnerstags vor der Fastenzeit in unseren Tante Emma Laden.

Tante-Emma-Laden

Hinter dem Besen ist die Tür zum Krapfen-Glück :-)

Im Tante Emma Laden gibt es nämlich wirklich gute Faschingskrapfen aus einer kleinen Bäckerei in der Region. Faschingskrapfen muss es nämlich geben, an einem Tag wie diesem. Normalerweise hausgemacht, aber da habe ich gestreikt und darum muss ich die Krapfen beim Spörk holen, weil die fast wie hausgemacht schmecken und vor allem eine echte, gute Marillenmarmeladen als Fülle haben. Genau in der richtigen Menge, denn die gelbe Soße, die nur nach Rum schmeckt und in Unmengen aus den gekauften Krapfen quillt und Tischtücher und Blusen versaut, mög ma net.

Die nächste Station ist dann der Hendl-Gölles, denn ohne Backhendl mit Erdäpfelsalat geht auch nix am Vorsten Pfingsti, das war schon bei meiner Großmutter so. Nein, die Großmutter hat die Hendln nicht gekauft, die gab es auf dem Bauernhof in Massen, aber Backhendl gab es an diesem Tag. Und darum hat es heute auch bei uns Backhendl gegeben.

Backhendl

Backhendl zur Feier des Tages

Allerdings nicht mit Erdäpfelsalat sondern mit Blattsalat, weil ich die Erdäpfel zwar rechtzeitig zugestellt, aber vergessen habe, die Platte auch einzuschalten. Und wer war Schuld daran? Der ORF, weil die jetzt auch die Trainingsläufe aus Schladming übertragen. Ich glaube, ich sollte mich beschweren *g*