ZARTGRAU

Monatliches Archiv: Dezember 2013

Großmutters Rahmkekse

Großmutters Rahmkekse sind eigentlich keine wirklichen Weihnachtskekse, sondern Kekse, die das ganze Jahr über bei uns gegessen werden. Sie schmecken zum Tee genau so gut wie zum Eis, sind schnell gemacht und halten sich in einer guten Keksdose einige Zeit frisch, obwohl ich es vorziehe, sie in einem großen Sackerl einzufrieren und nach Bedarf zu entnehmen.

Großmutters Rahmkekse – von allen heiß geliebt

 

Man braucht:

600 g Mehl
5 g Natron
2 TL Backpulver
250 g Zucker
60 g weiche Butter
2 Eier
½ Becher Sauerrahm (125 g)
1 Becher Creme Fraiche (200 g)
etwas Salz

1 verklopftes Ei + Hagelzucker zum Bestreuen

Aus den Zutaten rasch einen glatten Teig kneten, nicht zu dünn ausrollen (2-3mm), beliebige Formen ausstechen. Die Oberfläche mit dem verklopften Ei bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Bei mittlerer Hitze hellgoldgelb backen.

Info: Großmutter hat diese Kekse in großen Mengen gebacken – das Originalrezept geht von fast 2 kg Mehl aus und natürlich hat Großmutter auch keine Creme Fraiche verwendet, statt Butter Schweineschmalz und Hagelzucker gab es auch nur zu den Feiertagen auf die Kekse. Im Laufe der Jahre habe ich halt ein wenig am Rezept herumgepfuscht und bin letztendlich bei der obigen Rezeptur gelandet. Natürlich kann man statt der Mischung aus Creme Fraiche und Sauerrahm auch nur das Eine oder Andere verwenden. Print This Post

Sooooo schöööön,

diese Ruhe, ja, beinahe Stille, hier bei mir. Außer dem Knistern des brennenden Holzes im Ofen und dem Knabbergeräusch, das Paulinchens Zähne am Kauknochen verursachen, ist nichts, aber schon gar nichts zu hören. Und diese Geräuscharmut tut mir jetzt unheimlich gut. Dankbarkeit macht sich breit, dafür, dass nur einmal im Jahr Weihnachten ist. Oder besser gesagt, dass ein ganz bestimmter Gast nur einmal im Jahr, und zwar kurz vor Weihnachten, zu Besuch kommt.

Eigentlich mag ich sie sogar, die entfernte Verwandte. Dann nämlich, wenn ich sie zufällig irgendwo beim Einkaufen oder Spazierengehen treffe. Dann wechseln wir ein paar freundliche Worte und trennen uns alsbald wieder. Aber kurz vor Weihnachten kommt sie zum Mütterlein zur Anstandsvisite. Und sie bleibt mindestens drei Stunden. Und in dieser Zeit redet sie ohne Unterlass – ich frage mich, wie sie das mit dem Luftholen hinkriegt. Sie quasselt und quasselt und quasselt, stellt Fragen an Mutti, die sie gleich selber beantwortet, stellt Fragen an mich und beantwortet sie ebenfalls selber, redet über dies und das und sie schafft es sogar, ein Fläschchen Wein so nebenbei zu trinken und den Keksteller zu leeren, ohne dass sie sich verschluckt vor lauter ratschen. Kurze Zeit habe ich versucht, die Wörter zu zählen, aber keine Chance bei dem Tempo, das die Gute vorlegt. Sicher ist allerdings – hätte sie für jedes Wort einen Euro bekommen, wäre sie als reiche Frau nach Hause gegangen.

Und ich habe mich grad am Kaffee verschluckt. Ich verschluck mich immer, wenn ich über Andere herziehe. So nach dem Motto – kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort.

Das Ende naht

Morgen noch eine Ladung Rahmkekse backen und dann bin ich fertig. Mit dem Kekse backen und den wichtigsten Vorbereitungen. Heute habe ich Mutti zum Christbaumkauf ausgeführt, ein bisserl Ramsch hat sie auch noch gefunden, somit ist Weihnachten gerettet und kann pünktlich am 24. Dezember stattfinden.

Der Bürgermeister war heute hier und hat einen Weihnachtsstern für Mutti mitgebracht. Er hat erzählt, dass er vor Weihnachten ganz schön im Stress ist, weil in unserer relativ kleinen Gemeinde mit 1400 Einwohnern 97 über Achtzigjährige leben, die besucht werden müssen. Weihnachtskekse kann er keine mehr sehen, hat er gesagt und das glaube ich ihm sogar. Ich habe daraufhin gemeint, dass er sich ab nächster Woche eh ein Würstel mit Senf kaufen kann, weil ich am Montag aufs Gemeindeamt kommen werde, um meinen Hund anzumelden und die Hundesteuer zu entrichten. Da hat er gegrinst und geantwortet, dass er sich das Würstel wohl verkneifen müsste, denn, man höre und staune, in unserer Gemeinde gibt es keine Hundesteuer. Grund dafür ist ein Landesgesetz, dass eine Hundesteuer von 60 Euro für Begleithunde pro Jahr vorschreibt, für Jagdhunde aber nur 30 Euro. Und das, sagt er, sieht er nicht ein, dass „des orme olte Muatterl für ihrn dicken Dackl“ 60 Euro und derjenige, der sich das Jagengehen leisten kann, nur 30 Euro zahlen soll. Und darum gibt es zur Zeit eben überhaupt keine Hundesteuer. Kann mir nur recht sein – bin aber gespannt, wie lange das geht.