ZARTGRAU

Jährliche Archiv: 2016

Frühstück

Jawohlja, ich frühstücke seit einiger Zeit. Zwar nicht gleich nach dem Aufstehen, denn da muss ich zuerst mit den Hunden raus, dann den Ofen ausräumen, Holz einräumen und einheizen, damit es wieder warm wird in der Bude und dann gönne ich mir ein Frühstück.

Um zehn schmeckt es am besten :-)

Um zehn schmeckt es am besten :-)

Das Mittagessen fällt natürlich aus. Besser gesagt verschiebe ich es auf den Nachmittag. So gegen halb vier fang ich an zu kochen und wenn ich fertig habe, wird geschlemmt. Es ist so schön, dass ich mich nimmer an die Essenszeiten meiner Mutter – Frühstück um halb sieben, Mittagessen um zwölf, Nachmittagsjause um drei und Abendessen um halb sieben – halten muss und das essen kann, was mir schmeckt. Mütterlein ist entsetzt ob des Schlendrians, der bei mir ausgebrochen ist, aber ich fühle mich wie neugeboren :-)

Die besten Entscheidungen

seit langem: Pflegeagentur wechseln und mich „selbständig“ machen. Jetzt läuft alles wie am Schnürchen. Mutti ist bestens ver- und umsorgt, ihr Haushalt läuft wie geschmiert und ich habe es auch geschafft mich aus der Schusslinie zu nehmen. Naja, fast, denn die Wocheneinkäufe und den Papierkram von Mutti erledige ich natürlich noch immer, aber das ist nicht wirklich belastend. Klar habe ich nach wie vor ein Auge auf das, was drüben abläuft, wobei ich das Augenmerk mehr auf Mutti lenken muss, denn auf alles andere. Dem Mütterlein geht es derzeit derartig gut, dass sie schon wieder anfängt, wie in der guten alten Zeit, Starallüren zu entwickeln nach dem Motto: Mein Wille geschehe, komme was wolle. Da habe ich lernen müssen, nimmer alles zu tun, was sie sich so vorstellt und alles, was sie behauptet, zu hinterfragen.

Am letzten Oktober bin ich ihr aber trotzdem auf den Leim gegangen, als sie abends erzählt hat, dass mein Bruder angerufen hätte, dass zu Allerheiligen die gesamte Grazer Verwandtschaft zum Essen käme. Und ich Depp koche und backe die halbe Nacht, denn es ist schon ein Unterschied ob die zwei Damen alleine sind oder 10 weitere Personen am Tisch sitzen. Als sich dann am Allerheiligentag keiner zum Friedhofsgang gegen 10:30 eingefunden hat, habe ich in Graz angerufen. Brüderlein ist aus allen Wolken gefallen, denn der wusste von nix – er hat nur sich und seine Frau zum Nachmittagskaffee angekündigt. Mutti darauf angesprochen meinte lapidar: Ach was, hätte ja sein können, dass sie es sich anders überlegen und dann wäre nicht genug zum Essen da gewesen. Ok – wieder etwas gelernt fürs Leben :-)

So, jetzt verschwinde ich mal kurz im Bad, dann nehme ich meine Hundis und mache einen ausgiebigen Spaziergang. Die Sonne scheint und wer weiß, wie lange das schöne Wetter anhält.

Blauer geht es nicht :-)

Blauer geht es nicht :-)

Es kommt halt manchmal anders

als man denkt. Eigentlich sollte ich mich schon seit gestern Vormittag HIER herumtreiben, in einem netten Blockhaus viel schlafen, mit den Hunden spazieren gehen, die Familie treffen, mit Hanna schmusen, gut essen etc. etc. Und wo bin ich? Stimmt! – ich bin noch immer zuhause. Das voll bepackte Auto ist wieder teilweise ausgeräumt und die Hunde und ich sind dabei ein bisserl zu entspannen nach der ganzen Aufregung gestern Früh.

Ich wollte am Morgen grad noch das Hundebett im Auto verstauen, als ich sah, dass Feli drinnen lag und blutete. Meine Tierärztin herausläuten, Katze einpacken und ein bisserl zu schnell durchs Dorf fahren war Gebot der Stunde. Diagnose: Von einem Auto angefahren, lädiertes Becken, Blutungen aus Scheide und Anus. Wird aber alles wieder, schlimmsten Falls muss nach Genesung der Schwanz amputiert werden. Drei Injektionen später waren wir wieder zuhause, Medikamente für die nächsten Tage habe ich mitbekommen sowie die Anweisung, für absolute Schonung zu sorgen.

Was sein muss, muss sein

Was sein muss, muss sein

Bis zum späten Abend hat das mit der absoluten Schonung auch gut funktioniert. Futter und Wasser, in kleinen Schüsserln in die Box gestellt, wurden zwar ignoriert, aber die Katz machte einen relativ frischen Eindruck und sie wollte unbedingt aus der Box. Lautes Miauen, Kratzen und Reißen am Gitter – Schonung schaut anders aus. Was tun? Also habe ich die Box aufgemacht, die Katz spazierte schnurstracks zur allgemein zugänglichen Wasserschüssel und besoff sich mal ordentlich. Dann der gleiche Zirkus an der Haustür. Tür auf, Katz spazierte hinaus, drehte eine Runde im Hof, erledigte ihre Geschäfte, kam wieder herein – und versuchte auf den Kratzbaum zu klettern. Das konnte ich auf keinen Fall gelten lassen und deshalb habe ich sie hinaufgehoben, sie stieg in ihre geliebte Weinkiste mit Holzwolle auf der Fensterbank und legte sich zum Schlafen nieder.

Aus Kratzbaum und meinem Fernsehsessel habe ich inzwischen eine bequeme und ungefährliche Ab- und Aufstiegmöglichkeit geschaffen, denn soviel habe ich wieder gelernt: Eine Katze kann man zu nichts zwingen und ich setze jetzt mal voraus, dass sie nichts tun wird, was ihr Schmerzen bereitet.

Heute werde ich sie noch versorgen, am Samstag Früh werde ich sie Muttis Pflegerin anvertrauen und dann mit den Hunden zu einem verkürzten Kurzurlaub aufbrechen. Ich freue mich schon darauf und auch darüber, dass Feli noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen ist.