ZARTGRAU

Schlagwort Archiv: Hefeteig

A Ochs,

hat mein Großvater selig, immer gesagt, „waß wann a gnua hot“. Und weil mein Großvater zumeist recht hatte, waß i, dass i ka Ochs bin, weil i net waß, wann i gnua hab, denn ich habe mich gestern hoffnunglos überfressen.

Dabei habe ich mir soo vorgenommen, mich zu beherrschen. Meistens gelingt es mir, aber diesmal ist es mir nicht gelungen. Schon als die Luise den Germteig zusammengerührt hat, ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen. Alle paar Minuten habe ich nachgeschaut, ob der Teig wohl schon genug aufgegangen ist, damit ich endlich zur Tat schreiten kann. Irgendwann war es dann soweit und ich konnte die kleinen Scheißerchen – außen braun und kross, innen zart und geschmeidig – aus dem heißen Fett holen.

Ganze zwei Minuten habe ich ihnen zum Abkühlen gegeben und sie dann genussvoll verdrückt. Zwei oder drei Mäuse wären ja noch kein Problem gewesen, nach der fünften habe ich aufgehört zu zählen. Wie viele es dann schlussendlich waren, die ich während des Hahnenkammrennens so nebenbei zum Kaffee gegessen habe, weiß ich nicht – ich weiß nur, dass es definitiv zu viele waren. In Ermangelung eines guten „doppeltbrennten“Zwetschkenen habe ich dann zum Klosterfrau Melissengeist® gegriffen

und es der Prinzessin nachgemacht.

Eines steht fest – Gebackenen Mäuse gibt es erst im nächsten Fasching wieder :-)

I had a dream

Spannend, was sich so im Schlaf abspielen kann. Vor allem dann, wenn ein „Problem“ gelöst ist und die Anspannung nachlässt. Da geht es dann nächtens drunter und drüber in den Gehirnwindungen. Meistens kann ich mich ja nicht erinnern, was ich so dahinträume, aber heute Nacht war es anders. Ganz anders. So anders, dass ich aufgewacht und aufgestanden bin. Ich habe mir den Schlüsselbund geschnappt, bin rüber zu Mütterchen in die Küche und habe ihn genüsslich verdrückt. Den übrig gebliebenen Semmelknödel, der mich bis in meine Träume verfolgt hat. Und damit mir Ähnliches heute Nacht nicht wieder passiert, bin ich grad dabei, die Süßigkeiten, mit denen die Rute bestückt war, die ich gestern vom Krampus bekommen habe, aufzunaschen. Dass mir jetzt keiner lacht, denn das ist eine total ernste Angelegenheit, weil ich morgen ausgeschlafen und fit sein muss. Vollgefressen und übermüdet wird das nämlich mühsam.

Aber jetzt zum Bienenstich nach Art des Hauses, wobei sich diese Art nur in der äußeren Form vom allgemein bekannten Bienenstich unterscheidet, weil er in die Höhe gebaut ist. Und warum ist das so? Stimmt, weil Mütterlein ihn so lieber mag.

Bienenstich nach Art des Hauses :-)

Für den Germteig habe ich kein spezielles Rezept – ich nehme einfach das, aus dem ich auch die Mäuse gebacken habe: 500 g glattes Mehl, 1 Packerl Trockengerm, 200 ml lauwarme Milch, 120 g Zucker, 150 g weiche Butter, 1 Ei, 1 Dotter, ein kleiner Schluck Rum, Zitronenabrieb und eine Prise Salz.

Den Teig gehen lassen und auf Backblechgröße ausrollen. Verwendet man ein normal großes Blech, wird die Kuchenplatte naturgemäß dünner als meine, weil ich ein kleineres Blech verwende, damit Mutti zu ihrem hohen Bienenstich kommt.

Während der Teig nun zum zweiten Mahl aufgeht, den Belag zubereiten. Dafür 100 g Butter, 150 g Zucker, 3 EL Honig und 3 EL Obers oder Milch aufkochen, dann 150 g Mandelblättchen unterheben. Etwas überkühlen lassen und dann die warme Masse gleichmäßig auf der Teigoberfläche verteilen. Im vorgeheizten Rohr goldbraun backen. Vollständig erkalten lassen.

Für die Creme bereite ich einen Pudding aus 500 ml Milch, 100 g Maisstärke, 4 Eidottern, Vanilleextrakt und 4 EL Zucker und lasse ihn, bedeckt mit Frischhaltefolie kalt werden. Den kalten Puddig mit dem Handmixer cremig rühren. 2 Becher Schlagobers steif schlagen, 6 Gelatine-Blätter in kaltem Wasser einweichen und anschließend in 2 EL erwärmten Rum auflösen. Die Gelatine unter den Pudding rühren und das Schlagobers unterziehen.

Zerstückelt

Die Teigplatte 1 x ( 2 x bei normal großem Blech) der Länge nach teilen und die Teile horizontal durchschneiden. Die Unterteile mit der Creme dick bestreichen.

Stück für Stück

So sieht es aus :-)

Die Oberteile in gewünscht große Stücke teilen und auf der Creme wieder zusammensetzen. Einige Stunden kalt stellen. Print This Post

Gebackene Mäuse im Nebel

Von Freitag Mittag bis weit in die Nacht auf den Montag hat es geregnet, zeitweise auch gegossen. Alleine der Blick aus dem Fenster war schon deprimierend.  Eigentlich wäre das genau das Wetter gewesen um es sich auf der Couch bequem zu machen, zu lesen, Tee zu trinken und gebackene Mäuse zu verdrücken. Aber das mit dem Faulenzen und Nichtstun klappt hier nur bedingt, denn hausfrauliche Pflichten müssen erfüllt werden und wenn es draußen eh schon so grauslich ist, könnten wir ja drinnen noch dies und das und jenes erledigen. Das Dies und Das und Jenes muss ich aber irgendwie überhört haben – mir scheint, mein Gehör lässt mich in letzter Zeit des Öfteren im Stich – und ich habe mir doch ein wenig Zeit für eine mir wichtige Sache herausschinden können. Seit Wochen nämlich habe ich ein ganz bestimmtes Gedicht gesucht, von dem mir nur ein paar Fragmente in Erinnerung waren und dessen Autor mir ebenfalls entfallen war.

Spätherbstnebel

Nun weicht er nicht mehr von der Erde,
Der graue Nebel, unbewegt;
Er deckt das Feld und deckt die Herde,
Den Wald und was im Wald sich regt.

Er fällt des Nachts in schweren Tropfen
Durchs welke Laub von Baum zu Baum,
Als wollten Elfengeister klopfen
Den Sommer wach aus seinem Traum.

Der aber schläft, von kühlen Schauern
Tief eingehüllt, im Totenkleid.
O welch ein stilles, sanftes Trauern
Beschleicht das Herz in dieser Zeit!

Im Grund der Seele winkt es leise,
Und vom dahingeschwundnen Glück
Beschwört in ihrem Zauberkreise
Erinnrung uns den Traum zurück.

Hermann Ritter von Lingg
1829-1905

Aber am Samstag habe ich es gefunden, in einem dicken Packen handgeschriebener loser Blätter – das Nebelgedicht, das mir beim Blogumzug abhanden gekommen war. Sogar ein passendes Nebelbild hatte ich noch im Vorrat – möglich dass es das selbe von früher ist, aber sicher bin ich mir nicht.

Ganz sicher nicht von früher, sondern ganz frisch – fast noch lauwarm – sind aber die Gebackenen Mäuse, die sich prima zum Tee knabbern lassen. Kaffee passt natürlich auch. Oder heiße Schokolade.

Gebackene Mäuse

Gemacht sind sie relativ rasch. Einen geschmeidigen Germteig aus 500 g glattem Mehl, 1 Packerl Trockengerm, 200 ml lauwarmer Milch, 120 g Zucker, 150 g weicher Butter, 1 Ei, 1 Dotter, einem kleinen Schluck Rum, Zitronenabrieb und einer Prise Salz bereiten, aufgehen lassen und wieder zusammenkneten. Weiter geht es dann so:

Alles klar?

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