Osterbrot ohne Wein und Schnaps drinnen, brauchst du gar nicht zu machen, hat Mütterlein gesagt, als ich grad dabei war unsere Kochbücher nach einem brauchbaren Rezept zu durchforsten. Wie bitte? Osterbrot mit Wein und Schnaps? Ja, genau, die Mutter hat es immer mit Wein und Schnaps gemacht, behauptete Mutti, obwohl ich noch nie davon gehört hatte und auch kein entsprechendes Rezept in den Büchern zu finden war. Irgend etwas schien Mütterlein da durcheinanderzubringen, aber um Diskussionen aus dem Wege zu gehen, habe ich die fast allwissende Suchmaschine befragt. Und dann musste ich Mütterlein Abbitte leisten, denn ich habe tatsächlich ein Rezept für ein altüberliefertes Steirisches Osterbrot gefunden, das Wein und Schnaps in der Zutatenliste hat.
Süßes Osterbrot, wie schon Großmutter es gemacht haben soll
Da ich in meinem Backrohr nicht zwei Laibe auf einmal backen kann, habe ich das Rezept geteilt – und auch deshalb, weil ich mir nicht sicher war, ob es tatsächlich etwas taugt. Und was soll ich sagen – es taugt wirklich etwas und ich habe das beste Osterbrot aus dem Ofen geholt, das ich je gebacken habe. Es ist genau so, wie wir es mögen – ein wenig süß mit einer saftig-weichen Krume, die trotzdem einen stabilen Untergrund für das österliche Geselchte abgibt. Mutti hat es bereits getestet – mit dem Geselchten, das ich eigentlich als Einlage für die Rollgerstensuppe gekauft hatte :-)
Für einen Laib habe ich genommen:
60 ml Glühwein (Wein, ein kleines Stück Zimtstange und 3-4 Gewürznelken aufkochen und abkühlen lassen)
500 g Mehl
80 g Zucker
1 TL Salz
15 g frische Germ
250 ml lauwarme Milch
70 g weiches Schweineschmalz
1 guter Schuss Zwetschkenschnaps
Zuerst den Glühwein zubereiten. Mehl, Zucker und Salz mischen. Die Germ in der lauwarmen Milch auflösen und zusammen mit dem Schweineschmalz, Glühwein und dem Schnaps zum Mehl geben. Mit dem Knethaken des Handmixers so lange kneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst und einen seidigweichen Knödel bildet.
Den Teig leicht mit Mehl bestauben und mit einem Küchentuch abgedeckt so lange in der Rührschüssel gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Das kann schon 1-2 Stunden dauern, weil relativ wenig Germ verwendet wird. Dann den Teig noch einmal kräftig durchkneten und zu einem Laib formen.
Den Laib ins Loatzkerwl legen
und warm einpacken.
Den gut aufgegangenen Teig
möglichst sanft aufs Blech stürzen.
Das Osterbrot mit zerklopften Ei bestreichen und kreuzweise einschneiden. Im vorgeheizten Backrohr bei etwa 160° ungefähr 35-40 Minuten backen, dann auf einem Rost auskühlen lassen.
fertig gebacken und duftend :-)
Wie bereits oben gesagt, sind wir von diesem Brot begeistert und ich werde in den nächsten Tagen noch zwei Laibe mit und zwei ohne Rosinen für Ostern backen und einfrieren. Das passt nämlich haarscharf, denn durch den Wein und Schnaps im Teig riecht es in der Küche nach dem Backen wie in Wien im Advent – man meint, direkt an einem Punschstandl zu stehen und das ist bei diesen Temperaturen ja nicht grad verkehrt.
Das Originalrezept könnt ihr bei Thea-Online nachlesen.