ZARTGRAU

Spagatkrapfen für den Faschingsonntag

Wenn am Faschingsonntag morgens um halb sechs der Schneepflug vor dem Schlafzimmerfenster einen Höllenkrach veranstaltet, ist das leider kein Faschingsscherz, sondern bittere Realität – es schneit wieder einmal. Ich soll mich nicht aufregen, sagt Mütterlein, denn das muss so sein, weil es immer so war. Als junge Mädels seien sie schon im dichten Schneefall zum Maskenball nach Ilz gegangen und auf dem Heimweg um 4 Uhr Früh hätte es immer noch geschneit. Soll sein, ist ja eigentlich eh egal, da ich sowieso Zeit habe zum Schneeschaufeln, weil ich heute nicht kochen muss. Schweinsbraten und Kraut haben wir in rauen Mengen noch von gestern – eh schon wissen, Wochenende, eventuell Besuch, der dann nicht kommt, weil nicht angesagt – und Schweinsbraten und Kraut isst Mutti, wenn es sein müsste, eine ganze Woche lang, obwohl sie andere aufgewärmte Restl zumeist standhaft verweigert, weil sie ja kein Kaspelkübel sei. Also heute eitel Wonne bei uns, zumal es am Nachmittag zum Kaffee Spagatkrapfen gibt, die ich gestern Abend noch gemacht habe.

Spagatkrapfen

Spagatkrapfen – fast ein Muss am Faschingsonntag

Wie ich die Spagatkrapfen mache, habe ich schon einmal beschrieben. Damals habe ich sie noch mit den alten Modeln von Großmutter gemacht – eine Wahnsinnsarbeit mit der Spagatwicklerei, aber inzwischen habe ich einen doppelten Zangenmodel besorgt, denn wenn schon, denn schon.

Spagatkrapfenmodel

Nostalgie und Moderne

Mit den Doppelzangen ist das Spagatkrapfenbacken wirklich ein Klacks, obwohl ich zugeben muss, dass das Wickeln schon einen eigenen Reiz hat und darum mache ich jedes Mal, nur so zur Gaudi, ein paar Nostalgiekrapfen, bevor ich den Rest des Teiges verarbeite. Vom Geschmack her gibt es für den unbeteiligten Esser, der nicht weiß, wie sie gemacht wurden, keinen Unterschied, aber, lacht mich ruhig aus, die gewickelten schmecken mir persönlich einen Tick besser. Geschmacksempfinden spielt sich demnach oft genau so im Kopf ab, wie vieles Andere auch.

Spagatkrapfenmodel

Doppelzangen vor dem Backen

Spagatkrapfenmodel

Doppelback im heißen Öl-Bad :-)

Spagatkrapfen

Fertig gebacken – goldgelb, wie sie sein sollen

Sollte ich euch jetzt Gusto auf steirische Spagatkrapfen gemacht haben – das Rezept findet ihr HIER bei mir und die Model dafür gibt es im Lagerhaus, in gut sortierten Haushaltwarengeschäften oder in Internet-Shops. Und jetzt: Schiiiifoarn – die masochistische Ader in mir :-) Print This Post

Lemmies Gugelhupf

Abgekupfert habe ich das Guglhupf-Rezept von Lemmie und ich muss sagen, der Guglhupf ist schlicht und einfach ein Gaumenschmeichler und absolut zum Nachbacken zu empfehlen. Flaumig zart ist er und saftig, schnell gemacht und er kommt, was ich besonders gerne mag, ganz ohne irgendwelche Aufgehilfen wie Backpulver oder Natron, aus.

Guglhupf

Ein Guglhupf, wie er sein soll

Ein ganz klein wenig habe ich am Rezept herumgepfuscht, indem ich der Masse den Abrieb von zwei Bio-Blutorangen hinzugefügt und das griffige Mehl durch Universalmehl ersetzt habe, weil ich kein Griffiges zu Hause hatte. Weil grad noch frisch gepressten Orangensaft zur Verfügung stand, habe ich den Kuchen mit einer – etwas zu dünn geratenen – Orangen-Zuckerglasur übergossen. Hoppala, heutezutage heißt das ja Frosting und nimmer Glasur oder Eis und das Wort „Gaumenschmeichler“ sollte ich vielleicht besser durch „lecker“ ersetzten, damit die junge Generation auch versteht, was ich meine.

Der Guglhupf, wie ich ihn gemacht habe:

6 Eier getrennt
300 g Zucker
125 ml Rapsöl
200 g Universalmehl/griffiges Mehl
Abrieb von 2 Bio-Orangen

Eier trennen. Das Eiweiß sehr steif schlagen und dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen. Die Dotter schaumig rühren und langsam das Öl dazu rinnen lassen. Nun die Dotter zum steifen Eischnee geben und zusammen mit dem Mehl und dem Orangenabrieb gefühlvoll unterziehen. Masse in eine gut gefettete und mit Brösel ausgeschwenkte Guglhupfform füllen und bei mittlerer Hitze in etwa 40 Minuten goldgelb backen.

Nach dem Erkalten mit einem Guss aus Orangensaft und Staubzucker überziehen, eventuell den Guglhupf zuvor noch mit Orangensaft tränken. Print This Post