ZARTGRAU

A Ochs,

hat mein Großvater selig, immer gesagt, „waß wann a gnua hot“. Und weil mein Großvater zumeist recht hatte, waß i, dass i ka Ochs bin, weil i net waß, wann i gnua hab, denn ich habe mich gestern hoffnunglos überfressen.

Dabei habe ich mir soo vorgenommen, mich zu beherrschen. Meistens gelingt es mir, aber diesmal ist es mir nicht gelungen. Schon als die Luise den Germteig zusammengerührt hat, ist mir das Wasser im Mund zusammengelaufen. Alle paar Minuten habe ich nachgeschaut, ob der Teig wohl schon genug aufgegangen ist, damit ich endlich zur Tat schreiten kann. Irgendwann war es dann soweit und ich konnte die kleinen Scheißerchen – außen braun und kross, innen zart und geschmeidig – aus dem heißen Fett holen.

Ganze zwei Minuten habe ich ihnen zum Abkühlen gegeben und sie dann genussvoll verdrückt. Zwei oder drei Mäuse wären ja noch kein Problem gewesen, nach der fünften habe ich aufgehört zu zählen. Wie viele es dann schlussendlich waren, die ich während des Hahnenkammrennens so nebenbei zum Kaffee gegessen habe, weiß ich nicht – ich weiß nur, dass es definitiv zu viele waren. In Ermangelung eines guten „doppeltbrennten“Zwetschkenen habe ich dann zum Klosterfrau Melissengeist® gegriffen

und es der Prinzessin nachgemacht.

Eines steht fest – Gebackenen Mäuse gibt es erst im nächsten Fasching wieder :-)

Krautfleckerl

Wann, wenn nicht jetzt, denn Krautfleckerl sind für mich ein richtiges Winteressen.

Bei vielen Gerichten probiere ich herum und passe sie an, aber die Krautfleckerl mache ich immer so, wie sie meine Tante Nani gemacht hat. Einziges Zugeständnis an die heutige Zeit ist, dass ich Öl statt Schweineschmalz verwende, weil Mutti das besser verträgt.

Ich nehme

1 kleinen, festen Krautkopf
etwas Öl
1 mittelgroße Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen
1 EL Zucker
Salz, Kümmel und Pfeffer

2 Handvoll Fleckerl, in reichlich Salzwasser bissfest gekocht und abgegossen.

Den Krautkopf achteln und die Teile in knapp 1 cm breite Streifen schneiden, Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Das Öl erhitzen, Zwiebel und Knoblauch kurz anrösten, ohne dass sie Farbe nehmen. Den Zucker drüberstreuen und bei mittlerer Hitze goldbraun karamelisieren lassen. Das geschnittene Kraut dazu geben, Salz und Kümmel zufügen.  Nun fängt die richtige Arbeit an, denn das Kraut muss fleißig gerührt werden bis es weich ist – das kann schon eine gute halbe Stunde dauern. Eine Zugabe von Suppe oder Wasser ist zumeist nicht nötig, da das Kraut genügend Flüssigkeit lässt.

Ist das Kraut weich genug, vermischt man es mit den gekochten Fleckerln und lässt es noch zehn Minuten durchziehen. Bei Bedarf nachsalzen und abschließend mit reichlich Pfeffer würzen.