Schneenockerl
Schön kalt ist es, sagt man, aber kann Kälte wirklich schön sein? Ein eindeutiges Nein von mir. Je älter ich werde, desto lieber habe ich es warm. Wärme zu erzeugen ist hier bei mir bei Temperaturen unter 5 Minusgraden allerdings ziemlich aufwändig. Sprich, ich muss auch während der Nacht alle eineinhalb Stunden das Öfchen nachfüllen, will ich mir morgens beim Aufstehen nix abfrieren. Von erholsamer Nachtruhe kann also in Zeiten wie diesen keine Rede sein. Entsprechend müde schleppe ich mich herum und versuche, mir auf andere Art Gutes zu tun. Am besten gelingt mir das mit Süßem, also backe und koche ich wie wild alles was Hüftgold verursacht. Zwar wird von Schneenockerln der Schnee nicht weniger und die Kälte nicht gebrochen, aber sie wärmen zumindest die Seele :-)
Für 4 Portionen braucht man 4 Eiweiß, 6 EL Zucker und eine Prise Salz. Die Eiklar mit einer Prise Salz steif schlagen und nach und nach den Zucker einrieseln lassen bis eine feste, glänzende Masse entstanden ist.
Drei Finger hoch Milch in einem nicht zu schmalen Topf erhitzen, aber keinesfalls kochen lassen. Mit einem Löffel Nockerl aus der Schneemasse stechen und in die heiße Milch geben. Die Nockerl gehen ziemlich stark auf, also nicht zu viele Nockerl auf einmal einlegen. Nach 4-5 Minuten vorsichtig wenden und weitere 4-5 Minuten ziehen lassen. Kurz in einem Küchensieb abtropfen und dann auf einer Platte völlig erkalten lassen.
Für die Schokoladencreme die Kochmilch durch ein feines Sieb abseihen und mit frischer Milch auf etwa 800 ml auffüllen. Davon 200 ml abmessen und darin 1 Packerl Schokoladenpudding zartbitter, sowie 1 EL dunkles Kakaopulver verrühren. Restliche Milch mit 2 EL Zucker, 100 g zerkleinerter Zartbitterkuvertüre und einem guten Schuss Rum aufkochen. Das Puddingpulver einrühren, kurz aufkochen und durchrühren. Puddingoberfläche mit Mikrowellenfolie abdecken und die Creme kalt stellen. Vor dem Servieren mit dem Schneebesen gut durchrühren. Creme auf Dessertteller verteilen und mit je 3 Schneenockerl belegen.
Schneenockerl mit Schokoladencreme zu servieren ist eigentlich unüblich, aber bei uns Familientradition, weil meine Eltern keine Vanillesoße mochten. Im Original gehört zu den Schneenockerl nämlich eine Vanillesoße. Wie das aussieht und wie man das richtig hinbekommt, könnt ihr bei Friederike vom Fliederbaum nachlesen.