ZARTGRAU

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Pavlova

Selten, aber doch, kann sogar ich recht flexibel sein. So geschehen gestern Früh, als ich bei Ilse gelesen habe, dass sie eine Pavlova gemacht hat. Und was mache ich? Anstatt, wie geplant, in den Garten zu gehen, begab ich mich schnurstracks in die Küche, weil mir eingefallen war, dass ich zwar keine fertigen Baiser, aber noch Eiklar im Kühlschrank stehen hatte. Pavlova habe ich noch nie gemacht, hatte mir aber irgendwann einmal ein Rezept dafür ausgedruckt.

Pavlova

Außen knackig, innen cremig weich

Die Zutaten sind an den Fingern einer Hand abzuzählen und zusammengerührt ist der Baiser-Boden fast genau so schnell. Man schlägt 4 frische Eiklar mit dem Handmixer zu festem Eischnee und lässt dabei 200 g Backzucker einriesel. Dann gibt man das ausgeschabte Mark einer halben Vanillestange, 1 TL Essig und 2 TL gesiebte Maisstärke dazu und hebt alles leicht und vorsichtig unter. Diese Baiser-Masse streicht man dann kreisförmig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und formt dabei in der Mitte eine Vertiefung für die spätere Fülle. Den Boden habe ich bei etwa 100/110° (Heißluft, vorgeheizt) eine gute Stunde lang gebacken und dann im abgeschalteten Backrohr stehen lassen bis er kalt war.

Baiser-Boden

Der Baiser-Boden

Vor dem Servieren habe ich einen Becher Schlagobers mit etwas Zucker steif geschlagen und auf den Baiserboden gehäuft. Zum Schluss kamen halbierte rote und weiße Trauben, sowie gut abgetropfte Mandarinenspalten und Granatapfelkerne auf den Schlagobershügel. Das Ganze wurde dann eine gute Stunde sehr kalt gestellt.

Pavlova

Baiser, Schlagobers und Früchte

Einmal abgesehen davon, dass dieser weiße Traum himmlisch gut schmeckt, war ich auch ein klein wenig stolz auf mich, als ich nach dem Anschneiden gesehen habe, dass der Boden genaus so war, wie er der Beschreibung im Rezept nach sein sollte: Außen knackig und innen noch weich und cremig.

Sobald es frische Erdbeeren aus der Region gibt, mache ich dieses Dessert ganz bestimmt wieder, allerdings nur die halbe Menge, denn diese Pavlova reicht locker für sechs, wenn nicht acht Personen als Nachtisch. Aber ok, für extreme Süßschnäbel sind es vielleicht wirklich nicht mehr als vier Portionen :-)

Das Original-Rezept und eine ganz genaue Anleitung für diese Pavlova könnt ihr hier nachlesen. Print This Post

Arme Ritter

Ein klein wenig wärmer ist es tagsüber geworden, das Grau ein bisserl heller, aber von der Sonne ist bisher bei uns nichts zu sehen. In der Nacht ziehen die Nebel wie im Herbst ums Haus und darum muss zum Abendessen etwas Süßes auf den Tisch zum Herzerlwärmen. Wenn man während der Fastenzeit schon Naschen muss, sagt Mütterlein, dann soll es wenigstens etwas Einfaches sein. Ich denke, noch einfacher, als die wirklich ganz armen Ritter, geht es nicht.

Arme Ritter

Die einfachste Version von Armen Rittern

Toastbrotscheiben mit Ribiselmarmelade zusammensetzen, die Doppelscheiben dann in einer Mischung aus Eiern, Milch, etwas Weißwein und Zitronenabrieb wenden und in ganz normalen Semmelbröseln panieren. In etwas Butterschmalz knusprig ausbacken und mit Vanillesoße servieren.

Aber so asketisch wie Mütterlein und ich heute gespeist haben, muss es wirklich nicht sein, es geht auch anders. Wie man die etwas reicheren Ritter aus Brioche-Scheiben macht, könnt ihr bei Tanja nachlesen. Und dann gibt es noch die Luxus-Ritter, die aber auch ganz einfach herzustellen sind. Zuerst schnippselt man 2-3 geschälte Äpfel in Scheiben und dünstet sie in etwas Apfelsaft oder Weißwein weich. Dann werden süße Weißbrotscheiben ebenfalls mit Marmelade gefüllt und nebeneinander in eine ausgebutterte Auflaufform gelegt. 2 ganze Eier und 2 Dotter werden in einem Viertelliter Milch mit Zucker und Zitronenschale verquirlt und über die Brotscheiben gegossen. Darüber schichtet man die gedünsteten Äpfel, schlägt die zwei restlichen Eiweiß mit zwei EL Zucker zu steifem Schnee und streicht ihn über die Äpfel.

Arme Ritter

Beinahe schon luxuriös – überbackene Arme Ritter

Das Ganze wird dann im vorgeheizten Ofen bei etwa 160° gebacken, bis der Eischnee goldgelb ist. Vanillesoße kann man noch dazu geben, aber nötig ist sie nicht, weil der „Ritter-Auflauf“ saftig genug ist. Print This Post

Topfenknödel

Als süßes Hauptgericht oder als Nachtisch gleichermaßen beliebt sind bei uns flaumig-lockere Topfenknödel mit Apfelmus oder Zwetschkenröster.

Topfenknödel

Topfenknödel

Du brauchst für 10 mittelgroße Knödelchen:

500 g Speisetopfen/Quark 20%
2 Eier
2 EL zerlassene Butter oder neutrales Speiseöl
4 EL Weizengrieß
4 EL Semmelbrösel
2 EL Zucker
abgeriebene Schale einer unbehandelten Zitrone

Für die Butterbrösel:

1 EL Butter
5-6 EL Semmelbrösel
1 EL Zucker
etwas Zimt

Staubzucker zum Bestreuen

Und so werden Topfenknödel daraus:

Den Topfen mit der zerlassenen Butter und den Eiern cremig rühren. Grieß, Semmelbrösel, Zucker und Zitronenschale ebenfalls darunter rühren. Die Topfenmasse eine halbe Stunde ziehen lassen.

In einem großen Topf Wasser zum Kochen bringen, etwas salzen. Aus der Topfemasse 10 Knödel formen und im leicht siedendem Salzwasser etwa 15 – 20 Minuten ziehen lassen. Faustregel: sobald die Knödel an der Oberfläche schwimmen dauert es noch etwa 5 Minuten bis sie durch sind.

Während die Knödel kochen, die Butterbrösel zubereiten: Butter zerlassen, Brösel und Zucker zugeben und bei moderater Hitze rühren, bis die Brösel eine goldgelbe Farbe angenommen haben. Von der Platte nehmen und den Zimt zufügen.

Knödel abseihen oder mit dem Knödelheber aus dem Topf nehmen und in den Butterbröseln wenden. Mit Staubzucker bestreut servieren. Dazu passt Apfelmus, Zwetschkenröster, Hollerröster oder jedes beliebige Kompott.

Gutes Gelingen und guten Appetit! Print This Post