Wenn ein aktiver Hund wie Simon vor der Küche liegt und durch nichts zu bewegen ist, aufzustehen, dann läuten bei mir sämtliche Alarmglocken. Hochheben, hinstellen – der Simi sackt zusammen und bleibt in Seitenlage vor mir liegen. Er jammert nicht, zittert nicht, speichelt nicht, die Schleimhäute sind in Ordnung, Gliedmaßen ohne Brüche, die Hinterläufe bei Palpation aber empfindlich- außer Bandscheibenvorfall fällt mir nichts ein. Auf einen Nadelstich in die Ballen der Hinterläufe reagiert er, wenn auch nicht heftig. Wirbelsäule nicht druckempfindlich – mit viel Glück doch keine Bandscheibenprobleme. Die Tierärztin meines Vertrauens ist in Wien – nach telefonischer Rücksprache mit ihr trage ich ihn zu mir herüber, bette ihn bequem auf sein Hundebett und verabreiche ihm Rimadyl, verpackt in einem Stückerl panierter Hühnerbrust. Nimmt er mit Appetit und auch das restliche Backhendl mag er – ohne Knochen, versteht sich. Nach zwei Stunden fängt er an, sich zu bewegen, am Abend frisst er seine Futterration, trinkt und erledigt, wenn auch ein wenig schwankend, seine Geschäfte im Freien. Die Nacht verläuft ruhig, am Morgen läuft er beinahe wie immer – ein Außenstehender würde nicht merken, dass er lädiert ist. Abermals Rücksprache mit meiner Tierärztin und wir kommen zum Schluss, dass er sich in seinem jugendlichen Übermut beim Springen ordentlich „das Kreuz verrissen hat“. Er bekommt noch zwei Tage Rimadyl und absolute Schonung verordnet und dann sollte alles wieder im Lot sein.
Dass es keinen Hundespaziergang gibt, versteht er nicht ganz. Immer wieder läuft er zum hinteren Tor und winselt, also muss ich heute Arbeit Arbeit sein lassen und mit den Hundis sandwichen – das mögen beide und geben Ruh. Alles nur für den Simon – selbst Mütterlein ist dafür, „damits dem Simmerl bold wieda guat geht“:-)