ZARTGRAU

Der Terrier in ihr

macht sich hin und wieder deutlich bemerkbar. Seit Tagen schnupperte und scharrte das Paulinchen am Holzstapel neben der Eingangstür. Damit endlich Ruh ist, habe ich die Scheite abgetragen und zum Vorschein kam, was das kleine Hundsvieh so verlockend fand.

Fleißiges Mäuschen?

Paulinchen war begeistert und lange beschäftigt

Erwischt hat sie das Tierchen aber nicht.

Naja, Paulinchen ist eben ein Hund. Der Max hätte die Maus erlegt, da bin ich mir ganz sicher.

Krautfleisch und Beuschel mit Knödel

Nach den hier üblichen Festtagsgerichten verlangte Mütterlein wieder handfeste Hausmannskost.  Also fuhr ich brav ins Dorf und besorgte Sauerkraut und SchweinsschulterBauchfleisch, um das gewünschte Szegediner Krautfleisch zu kochen.

Szegediner Krautfleisch mit Semmelknödel

Im Prinzip ist es ganz einfach. Man bereitet ein Schweinsgulasch, gibt das gewaschene Sauerkraut sowie einen kleingeschnittenen grünen Paprika dazu und lässt das Ganze dünsten, bis alles weich ist. In der Zwischenzeit kann man locker ein paar Semmelknödel machen, die man dann zum Krautfleisch serviert.

Beim nächsten Gericht, das auf Muttis Wunschliste stand, habe ich allerdings gestreikt. Beuschel mache ich nicht – nein, ich koche gar niemals nicht eine Lunge, selbst wenn sie vom Kalb ist. Brauchst auch nicht zu machen, sagte da das Mütterlein, öffnet den Kühlschrank und hält mir eine Plastikdose entgegen mit einem Pickerl drauf: Beuschel. Hat Liebmütterlein doch glatt Herrn G. angerufen, der die älteren Herrschaften hier auf Wunsch mit fertigen Gerichten versorgt. Und zwar so zubereitet, wie sie es von früher her gewohnt sind.

Kalbsbeuschel mit Knödel

Ich habe mir das Beuschel ganz genau angesehen – da war gar keine Lunge drinnen, sondern nur Herz und Fleischstückchen. Und die Knödel waren auch schon dabei. Ich habs sogar gekostet – war gar nicht so übel und es hat glücklich gemacht. Mütterlein, weil es ihr geschmeckt hat und mich, weil ich das nicht kochen musste.