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Schlagwort Archiv: Hausmannskost

Erdäpfelsoße

Irgendwann im Sommer, als es hier sehr viel Gemüse und Kräuteln zu essen gab, habe ich meiner Mutter versprochen, dass es, wenn es wieder kühler ist, auch wieder handfeste Hausmannskost geben wird. Dieses Versprechen habe ich nun heute eingelöst und nach Muttis Anweisungen eine Erdäpfelsoße, wie sie Großmutter gekocht haben soll, gemacht.

Erdäpfelsoße habe ich noch nie selber gemacht, ich kann mich auch nicht erinnern, dass es die bei uns zuhause gegeben hätte, aber gegessen habe ich sie sehr oft, als ich noch im Krankenhaus gearbeitet und da in der Kantine zu Mittag gegessen hatte. Erdäpfelsoße mit gekochtem Rindfleisch gab es alle zwei Wochen einmal und ich habe mich immer darauf gefreut, weil Schwester Josefa – eine Nonne, knapp zwei Meter groß und fast ebenso breit – die einfach köstlich zubereitet hat.

Erdäpfelsoße oder doch eingebrannte Erdäpfel?

Eine kleine Zwiebel und drei Knoblauchzehen fein hacken und in Öl anlaufen lassen. Mit 2 gestrichenen EL Mehl stauben und goldbraun rösten. Aufgießen mit gut einem halben Liter Suppe und kräftig rühren, damit sich keine Klümpchen bilden. 4 große Erdäpfel schälen, in Würfel schneiden und in die Einbrenn geben. Würzen mit Salz und Pfeffer, Majoran, Lorbeerblatt und etwas Apfelessig. Das Ganze nun köcheln lassen, bis die Erdäpfel weich sind, dabei hin und wieder umrühren, damit sich nichts anlegt.

Muttis – oder Großmutters – Version schmeckt sehr ähnlich, ist aber wesentlich „handfester“ als Josefas Erdäpfelsoße. Ich würde das, was ich gemacht habe, eher als eingebrannte Erdäpfel bezeichnen. Aber wie auch immer – geschmacklich waren die Erdäpfel sehr gut, an der Konsistenz werde ich noch arbeiten, wenn mir Mutti nicht über die Schulter schaut. Und vor allem gibt es beim nächsten Mal gekochtes Rindfleisch dazu – die ewigen Bratwürstel zu allem und jedem kommen mir langsam zu den Ohren raus. Print This Post

Steirisches Kürbiskoch

Dass man den Steirischen Ölkürbis auch essen kann, wissen viele Nichtsteirer nicht. Woher auch, es gibt ihn ja nirgends zu kaufen, außer bei den Kürbisbauern und das auch nur um diese Zeit – also Ende Juli, Anfang August – da hat der Kürbis grad den nötigen Reifegrad. Genauer gesagt, den nötigen Unreifegrad. Das Gericht, dass entsteht, wenn man halbreife, kleine Ölkürbisse verarbeitet, heißt je nach Gegend und Zubereitungsart Kürbiskoch, Kürbisgemüse oder Rahmkürbis.

Heute kochen wir also ein Steirisches Kürbiskoch. Dafür nimmt man einen kleinen Ölkürbis, schneidet den Strunk ab und teilt die Frucht in acht Teile. Die Kerne im Fruchtfleisch sollten noch gelblichgrün und weich sein.

Mit einem Löffel entfernt man nun das weiche innere Fruchtfleisch mit den unreifen Kernen. Anschließend werden die Kürbisspalten geschält.

Für die weitere Zubereitung brauchen wir eine grobe Reibe, manuell oder elektrisch ist egal. Ich nehme dazu unser elektrische Uraltreibe aus dem Abstellkammerl. Beim Herausnehmen muss ich darauf achten, dass das Elektrokabel auf den Boden fällt und der Stecker fröhlich über den Boden hüpft, damit der Max eine Freud‘ hat und Beute machen kann. Hat er fertig , darf ich weiter kochen und den Kürbis in Streifen schaben.

Eine mittelgroße Zwiebel und 3-4 Knoblauchzehen fein hacken und in etwas Öl anlaufen, aber keine Farbe nehmen lassen. Den geschabten Kürbis dazu geben, mit 1 EL Apfel-oder Mostessig, Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Gut durchrühren – eine Zugabe von Flüssigkeit ist nicht notwendig, da der Kürbis beim Dünsten Wasser lässt. Es dauert etwa 10 Minuten, bis der Kürbis weich, aber noch bissfest ist. Nun zum Eindicken etwas von der Flüssigkeit abnehmen, mit 1 EL Mehl verrühren, wieder zum Kürbis geben und noch einmal aufkochen. Wer will, kann noch etwas lösliche Suppenwürze dazu geben.

Variieren kann man mit Paprikapulver statt Kümmel, dann sollte man aber auch gehackte Petersilie dazu geben. Oder man fügt dem Kürbiskoch vor dem Servieren noch 2-3 EL Sauerrahm oder Creme Fraîche zu, dann nennt man es Rahmkürbis. So einfach, so gut.

Serviert wird das Kürbiskoch mit gekochtem Rindfleisch oder einem Saftschnitzerl, aber immer mit Salz- oder Rösterdäpfeln. In Ausnahmefällen, wenn es ganz schnell gehen muss, isst man es auch ganz puristisch zu einer Scheibe selbst gekauftem, frisch gebratenem Bauchfleisch aus dem Supermarkt :-)

Kürbiskoch mit gebratenem Bauchfleisch aus dem Supermarkt

Kürbis lässt sich im Übrigen geschabt sehr gut für den Winter einfrieren. Bei mir lagern noch sieben Stück im Keller – einer geht diese Woche noch nach Graz, ein zweiter nach Wien, der Rest wird hier in der kalten Jahreszeit verspeist werden. Print This Post