ZARTGRAU

Was bin ich froh,

dass der Fasching vorüber ist. Nicht wegen der Maskeraden und Bälle, das soll jeder halten wie er mag, sondern wegen der Hardcore-Fresserei hier bei uns, die, sagt Mütterlein, sein muss, sonst ist es kein Fasching. Die Krapfen stehen mir zum Hals raus und Wienerschnitzel, Koteletts, Backhendl und Brathendl ebenfalls. Aber da die Großmutter es von Faschingsamstag bis -dienstag schon so gehalten hat, müssen wir das auch tun.

Backhendl

Doch jetzt ist Schluss mit Fraß und Völlerei, sagte Mütterlein heute, ab sofort gibt es nur noch Fastenspeisen. Reisauflauf mit Kompott zum Beispiel, Heidensterz und Brennsuppe, Erdäpfelgulasch, Scheiterhaufen mit Vanillesoße, Erdäpfelwürste mit Kraut und was weiß ich, was da noch so alles an Kalorienbomben auf der Wunschliste steht. OK, wünschen darf man sich Vieles, aber ich bin weder das Christkind noch der Osterhase – gefastet wird bestimmt in den nächsten Wochen, jedoch ein bisserl anders, als Mutti sich das vorstellt*g*

Sieg der Vernunft

Für die Gartler unter euch vermutlich nicht nachvollziehbar, aber ich habe beschlossen, den Garten heuer nicht mehr zu bestellen. Zwei Jahre haben mir die Ameisen, Wühlmäuse, Schnecken und sonstiges Getier das Leben schwer gemacht und heuer mag ich nimmer herumbuckeln und Wasser schleppen für nichts und wieder nichts.

Für meine Kräuter finde ich auch andere Unterbringungsmöglichkeiten, die Paradeiser gedeihen hier sowieso nur in Kübeln und alles Andere lohnt sich nicht für zwei Personen, zumal eine der zwei Personen eh keine Freude an Gemüse hat.

Zwei Ampeln mit immertragenden Erdbeeren und ein Topf weiße Erdbeeren reichen zum Naschen, Heidelbeeren, Ribisel, Himbeeren und Stachelbeeren wachsen am Gartenzaun und mehr brauchen wir nicht. Einen Apfelbaum habe ich geschenkt bekommen, den Brüderlein demnächst setzen wird und eine Weinlaube soll auch entstehen – reicht doch und macht kaum Arbeit. Zumindest mir nicht, denn von Obstbau habe ich keine Ahnung *g*

Schweinskoteletts

Fürs Wochenende hatte ich Schweinskoteletts besorgt. Mütterlein hätte ja gerne einen Schweinsbraten gehabt, aber Schweinsbraten für Zwei ist halt so eine Sache. Nehme ich ein kleines Stück Fleisch, wird nichts Vernünftiges daraus, nehme ich ein größeres … naja, eh schon wissen, dann isst man wieder mehr als man sollte. Also schummle ich mich da durch und würze zwei Koteletts wie einen Schweinsbraten mit Kümmel und Knoblauch und brate die Koteletts in einer Pfanne auf der Platte ab.

Aber diesmal nicht, denn ich habe ja die frischen Kräuter aus dem Garten, die so verführerisch duften. Vor allem der Thymian verströmt einen Duft, fast wie im Sommer. Also gab es Schweinskoteletts einmal anders.

Kotelett mit Kräutern

Bereit für den Ofen

Koteletts beidseitig mit Meersalz, frisch gemahlenem Pfeffer und Chili aus der Mühle würzen. Den Boden einer passenden ofenfesten Pfanne ganz dünn mit Olivenöl bepinseln und die Koteletts einlegen. Oben drauf kommen dann Rosmarin, Salbei und Thymian, sowie einige Schalotten und Knoblauchzehen. Noch ein wenig Olivenöl drüber träufeln und ab damit ins vorgeheizte Rohr bis das Fleisch den gewünschten Garpunkt erreicht hat.

Dann das Fleisch herausheben, die Kräuterstengel und das Zuviel an Fett entfernen und den Bratensatz mit etwas heißer Suppe lösen – auf die Ränder der Bratpfanne nicht vergessen, dort klebt das Beste :-)

Schweinskotelett mit Schalotten und Knoblauch

Schweinskotelett mit Schalotten und Knoblauch

Nun die Koteletts mit dem Bratensaft übergießen und die Schalotten und den Knoblauch (wenn man den mag) auf dem Fleisch anrichten. Dazu gab es Erdäpfelpüree und eine große Schüssel grünen Salat mit der Petersilie und den abgezupften Blättchen der Pimpinelle. Print This Post