ZARTGRAU

Winterküche

Ein bisserl handfester darf es schon sein, wenn man wieder Schnee schaufeln muss. Nicht, dass ich noch ganz vom Fleisch fall- bloß nicht *g*

Blunzngröstl mit Sauerkraut

Damit sich auch Nichtösterreicher auskennen – eine Blunzn ist eine Blutwurst und eine solche kauft man ausschließlich beim Fleischer seines Vertrauens.

Für das Blunzngröstl kocht man zuerst einmal Erdäpfel weich, lässt sie erkalten und schält sie. Dann röstet man eine kleingehackte Zwiebel in etwas Rapsöl an bis sie weich ist, gibt die in gefällige Stücke geschnittenen Erdäpfel dazu und salzt und pfeffert das Ganze. Nun zieht man der Blutwurst die Haut ab und schneidet sie in nicht zu dünne Scheiben – die Wurst, meine ich. Nicht dass jemand auf die Idee kommt, die Haut…. :-) Die Blunznscheiben  gibt man zu den Erdäpfeln in die Pfanne, schwenkt alles einmal gut durch und würzt mit Majoran und Thymian. Kurz ziehen lassen, damit sich die Gewürze entfalten können und dann das Blunzngröstl mit Sauerkraut servieren. Print This Post

Wer hat das bestellt?

Wenn ich beim Aufwachen die Geräusche, die von den vorbeifahrenden Autos verursacht werden, wie durch einen Wattebausch höre, dann weiß ich – Schnee auf der Straße. Ich habe so sehr gehofft, das ich mich irre, aber nix da – es war Realität, dass der Winter doch noch gekommen ist. Grauslich war es gestern draußen, nass von unten, nass von oben und dunkelgrau den ganzen Tag.

Richtig Leid getan hat mir das Paulinchen, das bei jedem Gassigang total verzweifelt ein kleines Stückerl Wiese gesucht hat, um ihre dringenden Geschäfte zu verrichten. Ganz verzagt ist sie fast bis zum Bauch im Gatsch gestanden und hat mich hilfesuchend angesehen. Am liebsten hätte ich ihr gesagt, dass sie es gut sein lassen soll und wir eh schöne, trockene Teppiche zuhause liegen hätten, aber ich habe es mir verkniffen und ihr gut zugeredet, dass es Schlimmeres als das gibt. Es hat ewig gedauert, bis sie mir geglaubt hat – ich vermute, dass die Kleine noch nie Schnee gesehen hat.

Funkelndes Weiß in der Morgensonne

Richtig schön war der Schnee aber heute Morgen. In der Nacht hatte es gefroren und die Sonne zauberte Funkellichter auf die Schneebällchen in den Sträuchern. Paulinchen sucht zwar immer noch nach Wiese, ist aber schon bereit, auch Asphalt zu akzeptieren, was die Sache immens vereinfacht. Sogar ein paar Hüpfer in den Schnee hat sie versucht und ich habe den Eindruck, dass ihr das komische weiße Zeug langsam zu gefallen beginnt.

Früchtetee

Früher einmal habe ich ihn ganz gerne getrunken, aber jetzt kann ich ihn nicht mehr sehen – und riechen und trinken schon gar nimmer. 16! verschiedene Sorten Früchtetee, vom Großmütterchentee bis Kutzkutz, vom Supermarkt bis Apotheke und Bioladen, habe ich heute in einen Sack gesteckt und erst einmal im Kammerl deponiert. Das Zeug schmeckt grauslich und riecht derart penetrant und intensiv, dass mir beinahe übel wird. Ich höre mich in den nächsten Tagen einmal um, ob ihn jemand mag, ansonsten werden die Packerl entsorgt.

Und den Rest des Jahres werde ich dazu nutzen, den Leutchen, die mir immer solche Tees zu Weihnachten schenken, charmant beizubringen, dass mir ein guter Schwarztee lieber ist. Wenn es denn schon sein muss, kann ich eh Orangen- oder Zitronensaft, Rum, Wein, Honig, Milch – oder was auch immer dazu geben. Aber ich mag auch einige richtige Kräutertees. Kamille zum Beispiel, Pfefferminze, Thymian und Melisse auch – die wachsen bei mir im Garten und da weiß ich, was ich trinke.