ZARTGRAU

Saures

Nach einer Woche gewöhnen wir uns langsam an die hohen Temperaturen von über 30 Grad. Wir haben uns einfach dem Wetter angepasst. Gearbeitet wird zeitig in der Früh und am Abend, gegessen sehr oft kalt und nach Möglichkeit sauer. Heute zum Beispiel gab es zu Mittag Saures und am Abend machen wir eine Baguette mit selbstgemachter Kräuterbutter und eine Schüssel Salat dazu.

Fleischwurst, Spitzpaprika, Frühlingszwiebel, Paradeiser, Eier und Schnittlauch

Sommerhitze und Saures jeder Art gehören für mich einfach zusammen. Mein Lieblingseis ist derzeit Zitrone oder Orange, ich trinke am liebsten Mineralwasser mit Zitrone und selbst der abendliche Mojito darf durchaus schön sauer sein. Und wenn ich mir so die Wetterprognose für die nächsten sechs Tage ansehe – ich muss dringend meinen Zitronenvorrat auffüllen :-)

Und noch einen fünften Sonnenschirm kaufen, damit ich auch meine Blumen an der Haustüre vor dem Gluatmugl da oben schützen kann. Unser Hof ist nämlich nach Süden ausgerichtet, was im Frühling und Herbst natürlich optimal ist, im Sommer aber eine Katastrophe, sobald es wärmer als 25° wird. Da draußen staut sich die Hitze, dass man meint erschlagen zu werden, sobald man vor die Tür tritt.

Deshalb bleibe ich jetzt am Nachmittag auch in meinem Wohnzimmer und fahre Rad bis zum Umfallen: Zuerst gebe ich mir die Österreichrundfahrt und dann die Tour de France :-)

Rumtopf

Mein kleiner Rumtopf

Da ich ja keine großen Mengen brauche, setzt ich mein Rumtöpfchen auf einmal an und gebe dann im Herbst nur noch ein paar zerstückelte Pflaumen dazu. Für den knapp 3 Liter fassenden Hafen nehme ich etwa 1,2 kg frische Früchte wie Erdbeeren, Kirschen, Brombeeren, Himbeeren und Schwarzbeeren, 500 g Zucker, 1 Liter Bacardi RAZZ und etwa 200 ml 96%igen Alkohol (aus der Apotheke), weil der Bacardi mit 36% zu wenig Alkohol enthält. Die ersten Tage hin und wieder umrühren, nach ein bis zwei Wochen mal probieren und eventuell mit noch etwas Alkohol nachbessern. Wer mag, kann kurz vor dem Anstich am ersten Adventsonntag, noch ein Gazesäckchen mit Gewürzen (Zimtstange, Gewürznelken) zum Aromatisieren dazu geben. Print This Post

Weißbrot

Sieht aus wie Weißbrot, schmeckt wie Weißbrot, ist Weißbrot. Der Weg dahin führte über einige Backversuche und schließlich dazu, dass ich das Experiment Lievito madre gestartet habe um an selbst gemachtes Weißbrot zu kommen, das nicht nur nach Germ/Hefe schmeckt.

Weißbrot

Weißbrot mit Lievito madre

Begonnen hat alles mit diesem Rezept, das ich aus dem Netz habe, von dem ich aber blöderweise nimmer weiß, woher es stammt:

Zutaten des Originalrezeptes:

250 g Manitoba
250 g Mehl Type 00
300 ml lauwarmes Wasser
1 EL Zucker
2 TL feines Meersalz
1 Würfel frische Germ
50 ml Öl

250 g Manitoba
250 g Mehl Type 00
300 ml lauwarmes Wasser
1 EL Zucker
2 TL feines Meersalz
1 Würfel frische Germ
50 ml Öl

Schon die Verwendung von Manitoba und Weizendunst anstatt des hier üblichen Weizenmehls Type 480 glatt führte zu einem stabileren Brotgerüst und zu einem „brotigerem“ Geschmack. Dann habe ich irgendwo gelesen, dass man einem Brotteig Backmalz zugeben sollte. Das hatte ich aber nicht zur Verfügung, also suchte ich nach einer Alternative. Alles was mir zu Malz einfiel war Bier – dunkles Bier, das ich auch bei uns im Supermarkt bekommen konnte. Also habe ich beim nächsten Backversuch die Hälfte der Wassermenge gegen dunkles Bier ausgetauscht und siehe da, das Resultat schmeckte wirklich sehr gut, aber immer noch deutlich nach Germ.

Da habe ich halt die Lievito madre angesetzt, um etwas zu haben, das den Teig in die Höhe treibt und den Germanteil vermindert.

Nun backe ich das Brot nach folgendem Rezept:

250 g Manitoba
250 g Mehl Type 00
150 ml lauwarmes Wasser
150 ml dunkles Bier
1 TL Zucker
2 TL feines Meersalz
14 g Germ = 1/3 Würfel
50 ml Öl
150 g Lievito madre

Alle Zutaten in die Rührschüssel der Küchenmaschine geben und etwa 8 Minuten gemütlich kneten. Anschließend den Teig einige Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen oder über Nacht im Kühlschrank. Dann den Brotteig auf einem Brett zu einem Rechteck auswalken und dieses dann zu einem Wecken aufrollen.

Weißbrot

Weißbrot beim Aufgehen

Die Teigrolle mit dem Schluss nach unten auf ein Backblech legen, mit Milch bestreichen, einschneiden und noch einmal etwa eine Stunde gehen lassen.

Backofen auf 180° Ober/Unterhitze vorheizen, Brot in den Ofen schieben und nach 10 Minuten die Temperatur auf 160° reduzieren. Während des Backens sprühe ich 3-4 Mal mit einer Sprühflasche Wasser ins Rohr und nach 35 Minuten ist das Brot fertig gebacken. Diese Angaben beziehen sich aber nur auf meinen spinnerten Backofen und sollen nur ein kleiner Anhaltspunkt sein!

Weißbrot

Frisch und knusprig aus dem Ofen

Auf diese Art habe ich nun schon sechs Mal unser Weißbrot gebacken und werde wohl bis auf Weiteres dabei bleiben, weil es uns schmeckt und sich einige Tage frisch hält. Natürlich kann man es noch mit verschiedenen Gewürzen oder Kräutern pimpen um ein wenig Abwechslung zu haben. Bei Gelegenheit werde ich mir Backmalz besorgen um zu sehen, ob es einen Unterschied zum Bier gibt, aber das eilt nicht. Print This Post