ZARTGRAU

Lievito madre

In der Hitze des Gefechtes habe ich beinahe vergessen, dass ich ja versprochen habe, von meiner Pilzzucht zu erzählen. Es handelt sich dabei weder um einen Fußpilz, noch um Schwammerl, die im Keller auf einem speziellen Substrat wachsen, sondern um Hefepilze, die (nein, nicht da, wo ihr denkt) in Schüsseln und Gläsern reifen und die sich ganz vorzüglich dazu eignen, Weizenmehlgebäck eine besondere Note zu verleihen. Normaler Sauerteig wäre dafür zu intensiv im Geschmack, dieser milde Weizensauerteig, den die Italiener Lievito madre nennen, ist dafür aber perfekt. Zu kaufen gibt es diesen Sauerteig nicht, darum muss man ihn selber ansetzen und tagelang hoffen und bangen, ob das Experiment gelingt oder nicht. Spannende Sache – aber ich habe Glück gehabt und es hat auf Anhieb geklappt. Die Anleitung dafür habe ich mir aus dem Netz geholt und aus der Menge der Möglichkeiten die Methode gewählt, die mir als passend erschien.

Ansatz

200 g Manitoba-Mehl (=Mehl aus Eliteweizen mit höherem Kleberanteil)
100 ml lauwarmes Wasser
1 TL Honig
1 TL Rapsöl

Alle Zutaten gut miteinander verkneten, eine Kugel formen und diese in eine kleine Schüssel legen. Die Schüssel mit Frischhaltefolie abdecken. Die Folie mehrmals einstechen, damit der Teig atmen kann.

Lievito madre

Ansatz für eine Lievito madre

Diesen Ansatz nun 48 Stunden bei Zimmertemperatur – bei mir waren es etwa 23° – stehen lassen. Am ersten Tag hat sich noch beinahe nichts getan, dann ist der Teig langsam volumsmäßig größer geworden, bis er nach 48 Stunden so ausgesehen hat:

Lievito madre

Lievito madre nach 48 Stunden

Nach diesen zwei Tagen muss der Ansatz zum ersten Mal aufgefrischt werden.

1. Auffrischen

100 g vom Ansatz
100 g Manitoba
ein paar Tropfen Honig
50 ml lauwarmes Wasser

Alle Zutaten wieder gut verkneten und zu einer Kugel formen, Kugel in eine Schüssel legen und wie oben mit Frischhaltefolie abdecken und bei Raumtemperatur 24 Stunden ruhen lassen. Nach dieser Zeit die Lievito abermals auffrischen.

2. Auffrischen

100 g vom Ansatz
100 g Manitoba
50 ml lauwarmes Wasser

Wie gehabt die Zutaten zu einer Kugel formen, diese Kugel in ein verschließbares Gefäß legen und das Gefäß in den Kühlschrank stellen. Nun soll die Lievito madre fünf Tage im Kühlschrank reifen. Bereits nach wenigen Stunden kann man sehen, wie die Hefepilze arbeiten.

Lievito madre

Im Kühlschrank gereifte Lievito

Die Lievito sollte nun einen sehr feinen fruchtigen und keinesfalls essigsauren Geruch haben. Meine Lievito duftet in etwa wie süße, reife Weintrauben, Andere im Netz sprechen auch von Erdbeer- oder Ananasduft. Das hängt womöglich vom verwendeten Honig ab. Aber wie auch immer – ich habe nun schon einige Weißbrote mit meiner Lievito madre gebacken und sie schmeckten wunderbar.

Damit die Lievito madre aber bei Kräften bleibt, muss sie regelmäßig, wie unter 2. Auffrischen beschrieben, gefüttert werden. Ich mache das momentan alle 3-4 Tage, weil ich den restlichen Sauerteig sowieso zum Brotbacken brauche. Alle 10 Tage sollte aber in der Regel reichen, damit die Pilze weiter sprießen.

Weitere Infos zur Herstellung von Lievito madre findet ihr u.a. HIER oder auf youtube. Print This Post

Pane girasole

Einem Sprichwort zufolge führen viele Wege nach Rom. Ebenso gibt es verschiedene Möglichkeiten Pane girasole zu backen. Gefunden habe ich das unten stehende Rezept bei Cucina Casalinga, habe es aber insofern abgeändert, dass ich mir erspart habe, den überaus zarten Teig in Miniteilchen zu zerstückeln, sondern eine einfachere Methode gewählt habe, die zum gleichen Resultat führt. Eine weitere, optisch ansprechende und dem Namen eher gerecht werdende Form gibt es bei Breadcrumb zu sehen, der Teig dafür dürfte allerdings etwas kompakter sein. Ausprobiert habe ich das Rezept noch nicht, aber das wird eventuell noch irgendwann einmal:-)

Pana girasole

Pane girasole

Das Brot macht wirklich Spaß beim Essen. Nicht nur, dass es wunderbar schmeckt, man kann es, bedingt durch die verschiedenen Lagen, in Schichten vom Laib zupfen – Fingerfood vom Feinsten!

Pane girasole

Schmeckt nicht nur zu Rohschinken und Antipasti

Zutaten:

500 g Manitoba (=Mehl aus Eliteweizen mit höherem Kleberanteil)
200 ml lauwarme Milch
2 Eier
1 EL weiche Butter
1 TL Zucker
1 Würfel frische Germ/Hefe
2 TL feines Meersalz

2 EL zerlassene Butter zum Bestreichen der Teigplatten
1 Eiklar zum Bestreichen des Brotlaibes

Zubereitung:

Die Germ in der Milch auflösen, die Eier versprudeln. Alle Zutaten in die Rührschüssel geben und entweder mit der Küchenmaschine oder mit dem Handmixer/Knethaken zu einem glatten, geschmeidigen Teig verarbeiten. Bei Zimmertemperatur 1½ Stunden abgedeckt gehen lassen.

Dann den Teig gut durchkneten und ich sechs gleich große Teile teilen. Den ersten Teil zu einer dünnen, möglichst rechteckigen Platte ausrollen und mit etwas zerlassener Butter bestreichen. Den zweiten Teil ebenfalls ausrollen – gleich groß wie den ersten Teil. Die zweite Platte auf die erste legen und ebenfalls mit Butter bestreichen. Mit dem dritten Teil gleich verfahren.

Die restlichen drei Teile gleich wie die ersten drei bearbeiten und zu einem zweiten Stapel schichten.

Nun jeden Stapel zu einer Rolle formen und die beiden Rollen in etwa 5 cm dicke Scheiben schneiden.

Eine Springform gut ausfetten und die Teigscheiben mit einer Schnittfläche nach unten nicht zu dicht in der Form verteilen.

Das Brot noch einmal eine gute halbe Stunden gehen lassen, mit dem verklopften Eiklar bestreichen und dann bei 160° Ober/Unterhitze etwa 30 Minuten goldbraun backen. Print This Post

Joghurttorte mit Erdbeeren

Joghurt-Torten sind in der warmen Jahreszeit unsere Lieblingsmehlspeisen. Ob sie tatsächlich weniger kalorienreich als andere sind, getrau ich mich nicht zu behaupten, weil ich es nie nachgerechnet habe, aber, ehrlich gesagt, ist mir das auch egal – Hauptsache sie schmecken frisch, fruchtig und kühl.

Joghurttorte mit Erdbeeren

Du brauchst für eine Tortenform von 24 cm Durchmesser:

Für den Boden:

2 Eier Größe L, nicht getrennt
2 EL Zucker
1 Prise Salz
3 EL Mehl

Für den Belag:

750 g Naturjoghurt
2-3 EL Zucker
Saft von 1-2 Zitronen
ca. 300 g Erdbeeren, in kleine Stückchen geschnitten
8 Blatt Gelatine
250 g Schlagobers/Sahne, steif geschlagen
12 dicke Tiramisu-Biskotten – es können auch normale Biskotten sein.
1/4 Liter guten Weißwein

Außerdem: 2 etwa 10 cm hohe Backpapierstreifen für den Formrand

Und so wird eine Joghurt-Torte daraus:

Die Eier mit dem Salz und dem Zucker dickcremig aufschlagen, das Mehl darunter ziehen und die Masse in die gefettete Tortenform füllen. Bei 180° etwa 15 Minuten goldgelb backen. Aus dem Ofen nehmen, Boden auf ein Backgitter stürzen und erkalten lassen.

Die Springform reinigen und wieder zusammensetzen. Den erkalteten Boden wieder in die Form legen, die Backpapierstreifen innen an den Formrand anlegen.

Joghurt mit Zucker und Zitronensaft gut verrühren. Blattgelatine nach Packungsvorschrift in kaltem Wasser einweichen. Vom Weißwein 4 EL abnehmen, erwärmen und die ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Gelatine in kleinem Strahl mit dem Schneebesen zügig unter das Joghurt rühren. Die klein geschnittenen Früchte und das steif geschlagene Obers unterziehen.

Die Hälfte der Masse, am besten mit einem Schöpfer, auf den Tortenboden füllen. Weißwein in eine kleine, flache Schüssel füllen. Biskotten der Reihe nach kurz auf beiden Seiten im Wein wenden und dicht an dicht auf die Joghurtcreme legen. Restliche Joghurtmasse darüber geben und glattstreichen.

Die Torte zum Festwerden einige Stunden in den Kühlschrank stellen.

Tipp: Man kann für diese Torte natürlich auch jedes beliebige Fruchtjoghurt und auch beliebige Früchte verwenden. Da die meisten handelsüblichen Fruchtjoghurts ziemlich süß sind, kann man sich zumeist eine zusätzliche Zuckerzugabe ersparen – also vorher probieren, damit es nicht zu süß wird. Print This Post