Erdäpfelbrot
Nachgebacken und für gut befunden: Willi Haiders schlichtes Erdäpfelbrot, allerdings, aus Rücksicht auf meine betagte Mitesserin, ohne knusprige Kruste gebacken. Geschmeckt hat es trotzdem.
Nachgebacken und für gut befunden: Willi Haiders schlichtes Erdäpfelbrot, allerdings, aus Rücksicht auf meine betagte Mitesserin, ohne knusprige Kruste gebacken. Geschmeckt hat es trotzdem.
Der Mensch lebt nicht von Salat alleine, hat Mütterchen festgestellt und deshalb solle einmal wieder etwas Süßes auf den Tisch kommen. Es dürfe durchaus auch üppiger ausfallen und außerdem müsse die angebrochene Flasche mit dem Eierlikör aufgebraucht werden. Wieso diese Herumrederei um den heißen Brei, habe ich gefragt, sie solle doch gleich sagen, dass sie einen Eierlikörkuchen möchte. Aber nur, weil der Likör weg muss und der Kuchen eine so schön gelbe Farbe hat. Klar, habe ich gesagt, gackerlgelb – und so war es dann auch.
Mutti und ihre Freundinnen lieben diesen Ölkuchen, weil er gut duftet, schön flaumig ist und lange saftig bleibt. Als Boden für einen Blechkuchen mit Früchten drauf mag ich ihn auch, aber so pur als Nur-Kuchen ist er mir persönlich irgendwie zu fettig. Vielleicht sollte ich das Rezept dahingehend abändern, dass ich statt Öl Butter nehme? Schau ma mal, das Rezept in der Originalfassung gibt es trotzdem.
Du brauchst:
5 Eier, nicht getrennt
200 g Zucker
125 g Mehl
125 g Maisstärke
1 Backpulver
250 ml Öl (ich habe Rapsöl genommen)
250 ml Eierlikör
Mehl, Maisstärke und Backpulver mischen. Eier mit dem Zucker schaumig rühren, Öl nach und nach dazu geben. Mehlmischung und Eierlikör abwechselnd unterziehen. Die Teigmasse ist relativ flüssig – gibt man das Mehl erst zum Schluss dazu, besteht die Gefahr, dass sich kleine Klümpchen bilden.
Gugelhupfmodel – oder jede beliebige andere Backform, gut mit Butter einstreichen und mit 1 EL Semmelbrösel bestreuen. Teig einfüllen und etwa 1 Stunde backen. Bei meinem Herd 150° Ober-/Unterhitze auf der unteren Schiene.
Warum die Mischmehle von Fini`s Feinstes Traditions-Mehl heißen, kann ich nur vermuten, weil ich den Aufzeichnungen meiner Großmutter entnehmen konnte, dass sie für selbst gemachtes helles Brot Weizen- und Hafermehl gemischt hat. Gestern ist mir im Mehlregal unseres Supermarktes zum ersten Mal dieses Traditions-Mehl aufgefallen – Weizen mit Hirse. Natürlich musste ich das gleich mitnehmen und heute Morgen, als Mütterlein noch schlief, habe ich es ausprobiert.
Das Weizen-Hirse-Mehl ist etwas dunkler als das normale, handelsübliche Weizenmehl, kann aber, laut Hersteller, wie normales Mehl verwendet werden.
Für den ersten Backversuch hielt ich mich ziemlich genau an das Rezept auf der Rückseite des Mehlsackerls:
5 Eier, getrennt,
250 g Zucker
1 Prise Salz
1 Vanillezucker
150 ml Rapsöl
150 ml Wasser
½ Backpulver
250 g Traditionsmehl Weizen-Hirse
Eiweiß mit dem Salz steif schlagen. Eidotter mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren, Rapsöl und Wasser peu a peu unterrühren. Das Mehl mit dem Backpulver versieben und löffelweise unter die Dottermasse rühren. Eischnee unterziehen und den Teig in eine gefettete, mit Semmelbrösel ausgestreute Guglhupfform füllen. Ich habe dafür den alten Guglhupfmodel meiner Großmutter genommen, denn wenn schon Tradition, dann auch richtig :-)
Die Form in den vorgeheizten Backofen schieben (bei mir 160° Ober/Unterhitze) und den Kuchen in etwa 40 Minuten goldgelb backen. Aus dem Ofen nehmen, kurz überkühlen lassen, auf ein Kuchengitter stürzen und nach dem Erkalten mit Streuzucker beschneien.
Tja, was soll ich sagen – der Guglhupf schmeckt hervorragend, ist saftig, weich und hat trotzdem Körper. Selbst Mütterlein meinte, dass das einer der besten „falschen“* Guglhupfe sei, die ich bisher gebacken hätte, hat aber keine Ahnung, dass er aus Weizenmehl mit Hirse gebacken wurde. Ich sage es ihr auch nicht, denn dann würde sie ihn vermutlich nicht essen, weil sie Hirse überhaupt nicht mag. Ich bin aber total überzeugt von diesem Mehl und werde auch die beiden anderen Sorten ausprobieren, sobald ich sie bekommen kann.
* falsch ist ein Guglhupf für Mutti, wenn er nicht aus Germteig gemacht wurde :-)
Mehr Infos über die Traditions-Mehle von Fini’s Feinstes und weitere Rezepte findet ihr HIER