Die Hecke
Eines steht nun fest – der Bauer, der den Grünschnitt abholen und zur Sammelstelle bringen sollte, hat morgen Nachmittag frei und kann stattdessen in Ruhe ein Krügerl Bier im Wirtshaus trinken. Das hätte er sich vor drei Wochen, als wir den Termin abgesprochen hatten, bestimmt nicht gedacht :-)
Nachdem mein Künstler-Bruder in diesen letzten drei Wochen derart im Pensionsstress war, dass er unmöglich Zeit finden konnte, die paar Bäumchen wegzuschneiden, war es dann gestern endlich so weit. Das lange Stromkabel und das Fichtenmoped hatte ich ihm griffbereit vorbereitet – doch was macht der Künstler? Er bewaffnet sich mit kleiner Klappsäge und Rosenschere und beginnt an der ersten Thuje herumzufitzeln.
Nach knapp zwei Stunden war er fertig. Die Hecke steht noch immer, dafür haben wir jetzt eine Thujen-Skulptur an der Grundstückgrenze stehen. Und einen riesigen Haufen an abgeschnittenen Ästen hinter der Hecke liegen. Die kannst entsorgen, hat der Künstler gemeint, die am Fuße der Thuje soll ich aber liegen lassen, die gehören zur Skulptur.
Dass meine Familie teilweise ein bisserl gaga ist, war mir ja bewusst, aber dass es soooo arg ist…. *g*
Langer Rede kurzer Sinn – ich habe den Bauern gestern Abend wieder abbestellt und ALLES bleibt liegen, wie es liegt. Ich könnte es vor meinem Gewissen nicht verantworten, würde ich durch mein Handeln Kunstwerke zerstören.