Sein oder nicht sein,
das war in den letzten Wochen die Frage. Will heißen, mache ich weiter mit Bloggen oder nicht, denn so, wie die letzten Monate abliefen, war alles mehr Frust denn Lust. Nicht, dass ich die Lust dazu verloren hätte – es war vielmehr die Tatsache, dass ich nicht mehr wusste, was ich schreiben soll. Für mich gab es nichts Anderes mehr als die Krankheit meiner Mutter, ich hatte keinen Blick mehr für das, was sich links und rechts des Weges abspielt.
Ich habe jedoch an mir gearbeitet und gelernt damit zu leben, aber mich nimmer davon voll in Anspruch nehmen zu lassen. Seit zwei Wochen geht es Mutti den Umständen entsprechend gut, sie kann zwar das Bett nimmer verlassen, ist aber schmerzfrei und auch die Laborwerte haben sich teilweise gebessert, teilweise zumindest nicht verschlechtert und der Appetit ist auch zurückgekehrt. Also alles im grünen Bereich, soweit möglich.
Und jetzt war es an mir, etwas los zu lassen – abzunabeln. Ich habe ihr Zeitungen und Zeitschriften besorgt, den Fernseher in ihr Zimmer stellen lassen und sie dann stundenweise alleine gelassen. Uns siehe da, plötzlich fing sie wieder an zu lesen oder fernzusehen, weil ja keiner da war, der sie ununterbrochen bedüdelt hat. Sie motzt zwar noch herum oder zerdrückt auch einmal ein Tränchen, wenn ich ihr sage, dass ich mit den Hunden rausgehe, aber damit fängt sie mich nimmer. Wer mit Appetit Schweinsbraten, Kraut und Knödel verdrückt, kann schon mal ein Stündchen oder zwei alleine bleiben, zumal ich ja über diverse Notrufsysteme immer erreichbar bin. Rabentochter nennt sie mich nun, aber damit kann ich leben *g*
Ach ja, es geht hier weiter, wenn auch nicht immer täglich, aber ich arbeite daran.