Steirisches Kürbiskoch
Dass man den Steirischen Ölkürbis auch essen kann, wissen viele Nichtsteirer nicht. Woher auch, es gibt ihn ja nirgends zu kaufen, außer bei den Kürbisbauern und das auch nur um diese Zeit – also Ende Juli, Anfang August – da hat der Kürbis grad den nötigen Reifegrad. Genauer gesagt, den nötigen Unreifegrad. Das Gericht, dass entsteht, wenn man halbreife, kleine Ölkürbisse verarbeitet, heißt je nach Gegend und Zubereitungsart Kürbiskoch, Kürbisgemüse oder Rahmkürbis.
Heute kochen wir also ein Steirisches Kürbiskoch. Dafür nimmt man einen kleinen Ölkürbis, schneidet den Strunk ab und teilt die Frucht in acht Teile. Die Kerne im Fruchtfleisch sollten noch gelblichgrün und weich sein.
Mit einem Löffel entfernt man nun das weiche innere Fruchtfleisch mit den unreifen Kernen. Anschließend werden die Kürbisspalten geschält.
Für die weitere Zubereitung brauchen wir eine grobe Reibe, manuell oder elektrisch ist egal. Ich nehme dazu unser elektrische Uraltreibe aus dem Abstellkammerl. Beim Herausnehmen muss ich darauf achten, dass das Elektrokabel auf den Boden fällt und der Stecker fröhlich über den Boden hüpft, damit der Max eine Freud‘ hat und Beute machen kann. Hat er fertig , darf ich weiter kochen und den Kürbis in Streifen schaben.
Eine mittelgroße Zwiebel und 3-4 Knoblauchzehen fein hacken und in etwas Öl anlaufen, aber keine Farbe nehmen lassen. Den geschabten Kürbis dazu geben, mit 1 EL Apfel-oder Mostessig, Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. Gut durchrühren – eine Zugabe von Flüssigkeit ist nicht notwendig, da der Kürbis beim Dünsten Wasser lässt. Es dauert etwa 10 Minuten, bis der Kürbis weich, aber noch bissfest ist. Nun zum Eindicken etwas von der Flüssigkeit abnehmen, mit 1 EL Mehl verrühren, wieder zum Kürbis geben und noch einmal aufkochen. Wer will, kann noch etwas lösliche Suppenwürze dazu geben.
Variieren kann man mit Paprikapulver statt Kümmel, dann sollte man aber auch gehackte Petersilie dazu geben. Oder man fügt dem Kürbiskoch vor dem Servieren noch 2-3 EL Sauerrahm oder Creme Fraîche zu, dann nennt man es Rahmkürbis. So einfach, so gut.
Serviert wird das Kürbiskoch mit gekochtem Rindfleisch oder einem Saftschnitzerl, aber immer mit Salz- oder Rösterdäpfeln. In Ausnahmefällen, wenn es ganz schnell gehen muss, isst man es auch ganz puristisch zu einer Scheibe selbst gekauftem, frisch gebratenem Bauchfleisch aus dem Supermarkt :-)
Kürbis lässt sich im Übrigen geschabt sehr gut für den Winter einfrieren. Bei mir lagern noch sieben Stück im Keller – einer geht diese Woche noch nach Graz, ein zweiter nach Wien, der Rest wird hier in der kalten Jahreszeit verspeist werden.