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Zwetschken

Vor gut einer Woche habe ich die ersten reifen Zwetschken für Knödel geerntet. Inzwischen sind die Früchte vollreif und wollen verarbeitet werden. Allerdings trägt der Baum heuer wieder derartig viele Zwetschken, dass wir nimmer wissen, wohin damit.

Massenhaft Zwetschken

Am Montag hat mein Bruder bereits zwei Kisten voll nach Graz mitgenommen, heute habe ich aus 5 Kilo Zwetschkenröster gekocht und einen großen Eimer für meine Kusine gerichtet – und man merkt kaum, dass bereits eifrig gepflückt wurde.

Zwetschkenröster für den Winter

Morgen werde ich noch ein paar Gläser Zwetschkenkompott für den Wintervorrat einkochen. Ich habe nämlich im Keller, versteckt hinter allerlei Krimskrams, einen Einkochautomaten gefunden, der noch funktioniert. Und auch alte Rexgläser samt dazu gehörender Deckel und Metallspangen. Die meisten Rexgläser fassen einen Liter, was vermutlich zu viel für zwei Personen ist, aber verkommen will ich das Obst auch nicht lassen.

Zwetschkenfleck

Die ganze Zeit überlege ich schon, wie man wohl den Plural von Zwetschkenfleck bildet. Die Zwetschkenfleck, Zwetschkenflecke, Zwetschkenflecks? Es wäre wesentlich einfacher, die Fladen Zwetschkenkuchen zu nennen, aber ein Zwetschkenfleck ist nun mal ein Zwetschkenfleck und kein Zwetschkenkuchen.

Zwetschkenfleck

Zwetschkenfleck mit Schlagobers

Egal, ich habe in den letzten Tagen einen Zwetschkenfleck nach dem anderen gebacken und eingefroren, weil ich nimmer weiß, wohin mit den vielen Zwetschken, die da draußen im Garten auf dem Baum hängen. Grundlage ist natürlich ein Germteig, denn sonst wären das ja Zwetschkenkuchen, gell?

Zwetschkenfleck

Blechweise Zwetschkendingsbums

Grundrezept für den Germteig: (reicht für 2 Bleche)

650 g glattes Mehl
120 g Zucker
1 TL Salz
3 Eier
20 g frische Germ
200 ml lauwarme Milch
1 gute Messerspitze gemahlene Vanille
Abrieb einer unbehandelten Zitrone
120 g Butter im Würferl geschnitten.

Mehl, Zucker, Vanille, Zitronenabrieb und Salz vermischen. Germ in etwas Milch auflösen, die restliche Milch mit den Eiern versprudeln. Milch und leicht gegangene Germ zum Mehl geben und alles zusammen einige Minuten mit der Küchenmaschine/Handmixer verkneten. Dann die Butter stückerlweise darunterkneten und noch einmal etwa 5 Minuten weiterkneten. Nun den Germteig für einige Stunden (über Nacht oder auch länger) in den Kühlschrank stellen und gehen lassen.

Jetzt den Teig mit der Hand noch einmal gut durchkneten und in zwei Teile teilen. Jedes Teil dünn ausrollen und auf dem Blech mit den Fingern passend drücken. Dicht an dicht mit halbierten Zwetschken belegen – wer es ganz original möchte, viertelt die Zwetschken und stellt sie hochkant auf den Teig. Wir mögen ihn aber lieber so, denn wir wollen ja auch vom Teig etwas schmecken. Die Zwetschken mit Zimt und Mandelblättchen bestreuen und – falls nötig – mit etwas braunem Zucker.

Im vorgeheizten Rohr etwa 30 Minuten bei 160° O/U backen und auskühlen lassen. Der Zwetschkenfleck kann problemlos portionsweise eingefroren werden.

Zwetschkenfleck

Man kann ihn aber auch gleich essen :-)

Guten Appetit wünsche ich und überesst euch nicht. Sonst braucht ihr wie ich einen Schnaps hinterher. Print This Post

Wenn ich könnte, wie ich will,

würde es hier lebhafter zugehen. Aber leider spielt es das momentan nicht, denn der Rasen will gemäht werden, die Zwetschken wollen in den Wintervorrat, ich muss da und dort noch Ordnung schaffen und Mütterlein will auch versorgt werden.

Das Meiste ist jetzt zum Glück erledigt, sogar in der Werkzeugkiste sind die Schrauben und Nägel sortiert. Bleibt nur noch ein großer Stapel an Zeitschriften, die durchgesehen und teilweise aussortiert werden müssen, dann bin ich durch und zufrieden. Am Freitag dann noch die Herbstbepflanzungen für die Gräber durchziehen und dann ist erst einmal Schluss, schließlich muss ich hier am Blog auch noch herumschrauben, denn ganz zufrieden bin ich noch nicht – wundert euch also nicht, wenn es hier einmal so und dann wieder ganz anders aussieht. Kommt Zeit, kommt endgültiges Design. Hoffentlich :-)

Aber ein bisserl herummotschkern muss ich doch. Ich kriege die Krise, wenn ich die Sterneköche im Fernsehen erklären höre, wie man ein richtiges Wiener Schnitzel zubereitet. Allen voran der Herr Johann, der behauptet, ein Schnitzel muss man pfeffern und unbedingt in Ei mit steif geschlagenem Schlagobers und in Panko panieren, damit es schmeckt – und immer schön die Pfanne rütteln, damit die Panade auch schön wellig wird.

Wiener Schnitzel

Schnitzel ganz ohne Sternekochfirlefanz

Selten so einen Blödsinn gehört. Qualitativ hochwertiges Schnitzelfleisch braucht keinen Pfeffer und meine Schnitzel paniere ich in griffigem Mehl, zerklopftem Ei mit Salz und ein wenig Milch und ganz normalen Semmelbrösel vom Bäcker. Die „Panier“ wellt sich auch ganz ohne Pfannenrütteln und richtig schön knusprig wird sie auch. Nix gegen den Herrn Johann, aber manchmal schießt er gewaltig übers Ziel hinaus.